Jahrhundertelang sei unter niederländischer Staatsautorität die Menschenwürde auf abscheulichste Weise mit Füßen getreten worden.
Die Regierung erkennt auch an, dass die Folgen bis heute spürbar seien. Sie will sich gemeinsam mit Nachkommen für Aufarbeitung und Linderung des Leidens einsetzen.
Die Niederlande waren einst eine der größten Kolonialmächte der Welt. Sie versklavten schätzungsweise gut 600.000 Menschen.
Als eines der letzten Länder Europas schaffte das Königreich die Sklaverei offiziell zum 1. Juli 1863 ab. Doch mussten die Menschen noch zehn Jahre lang auf den Plantagen weiterarbeiten.
dpa/est
Zitat aus dem Artikel :
"...Die Regierung erkennt auch an, dass die Folgen bis heute spürbar seien..."
Stimmt.
Bis heute besitzen die Niederlande noch Gebiete in der Karibik und die Vielfalt der Hautfarben in den Niederlanden ist auch ein Relikt der Kolonialzeit.
Und auch so manche Tradition wie der "Swarte Piet".Nur sollte man aus Gründen der politischen Korrektheit nicht alles verteufeln.Damit ist niemanden gedient.
Belgien sollte sich ein Beispiel nehmen an den Niederlanden und sich auch für die Verbrechen der Kolonialzeit entschuldigen, aber gleichzeitig Reparationen ausschließen.
Die niederländische Kolonialherrschaft in Indonesien endete 1949 nach einem blutigen Kampf, der nach der japanischen Kapitulation und dem Ende der Besetzung des Landes begann, als die Niederländer ihre Herrschaft über das Inselreich wieder aufrichten wollten.
Dabei verloren rund 100.000 Indonesier und 5000 niederländische Soldaten ihr Leben. MP Rutte sprach von "systematischer und weitverbreiteter extremer Gewalt von niederländischer Seite".
Für Interessierte ein Artikel auf taz-online: "Kolonialgeschichte der Niederlande:- Wenn die Vergangenheit zurückkehrt" vom 19.05.2022. Lesenswert.
Lange verdrängt, neben den Kolonialkriegen der Deutschen vor WK1, der Portugiesen in Angola und der Franzosen in Algerien kein Ruhmesblatt europäischer "Zivilisation".
Ob ein paar dürre Worte der "Entschuldigung" da reichen? Das sagt man auch, wenn man im Gedränge versehentlich jemandem auf den Fuß getreten ist.
Übrigens, kann man sich selbst "entschuldigen", d.h. von jeder Schuld freisprechen? Man kann höchstens den anderen um Verzeihung bitten.
Dazu gehört aber auch eine Wiedergutmachung des begangenen Schadens, in welcher Form auch immer.
Guten Abend Herr Schleck.
Die bewaffnete Auseinandersetzung zwischen den Indonesiern und den Niederländern nach dem 2. Weltkrieg, die schlussendlich zur Unabhängigkeit Indonesiens führte, wird bis heute in den Niederlanden offiziell als "Polizeiaktion" bezeichnet. Diese Bezeichnung ist Schönfärberei genau wie bei den Russen, die den Angriff auf die Ukraine auch als "Spezialoperation" bezeichnen.