In der Elfenbeinküste wächst der Druck auf Laurent Gbagbo. Die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas hat heute erneut einen Anlauf unternommen, den abgewählten Präsidenten zur Übergabe der Macht zu bringen.
Die Präsidenten von Sierra Leone, Benin und Kapverde werden bei ihrer Mission vom kenianischen Ministerpräsidenten Raila Odinga als Sondervermittler der Afrikanischen Union (AU) begleitet.
Bei den Gesprächen mit Gbagbo geht es vor allem darum, ihm zu zeigen, wie die Übergabe der Macht "respektvoll" vollzogen werden könnte, sagte Ibrahim Ben-Kargbo, der Informationsminister von Sierra Leone, im BBC-Rundfunk. Sollte es keine Einigung geben, sehen sich die Staatengemeinschaften gezwungen, auch Gewalt anzuwenden und Gbagbo mit Hilfe einer Militärintervention zum Rücktritt zu zwingen. Gewalt sei aber das letzte Mittel.
"Es gibt nichts zu verhandeln, Gbagbo muss zurücktreten" Ibrahim Ben-Kargbo
Gleichzeitig betonte der Minister, Ouattara und sein Team müssten die Macht "im Geiste der Aussöhnung" übernehmen. Über den Verlauf der Gespräche soll erst am Dienstag informiert werden. Es wird aber vermutet, dass die Staats- und Regierungschefs Gbagbo ein Amnestieangebot machen werden.
Gbagbo hatte zuletzt in seiner Neujahrsansprache alle Rücktrittsforderungen zurückgewiesen und von einem versuchten Staatsstreich gesprochen. Nach der Wahl Ende November war der Oppositionspolitiker Outtara zum Sieger erklärt worden. Gbagbo weigert sich aber, das Ergebnis anzuerkennen und ließ sich erneut vereidigen. Nicht nur Ecowas und AU, auch UN und EU erkennen Ouattara als den rechtmäßig gewählten Präsidenten des Landes an.
dpa/jd/km - Archivbild epa