Nach Angaben von EU-Ratspräsident Charles Michel verständigten sich die Chefunterhändler der Europäischen Union und der 19 führenden Wirtschaftsmächte auf den Entwurf einer gemeinsamen Abschlusserklärung. In dem Text soll der Krieg Russlands gegen die Ukraine scharf verurteilt werden können.
Die Gruppe der großen Wirtschaftsnationen setzt sich auch für die Fortsetzung des Abkommens über den Export von ukrainischem Getreide ein. Im Entwurf für die Abschlusserklärung wird die Vereinbarung mit Russland ausdrücklich begrüßt, die unter Vermittlung der UN und der Türkei zustande kam.
Ziel sei es, Spannungen abzubauen sowie Nahrungsmittelunsicherheit und Hunger in Entwicklungsländern zu vermeiden, heißt es in dem Entwurf weiter. Das Abkommen läuft Ende der Woche aus. Über eine Verlängerung wird verhandelt.
Selenskyj spricht über Plan für Kriegsende
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat beim G20-Gipfel per Video einen Plan für ein mögliches Ende des russischen Krieges aufgezeigt. Nötig seien dafür ein Abzug der russischen Truppen und eine Wiederherstellung der territorialen Unversehrtheit der Ukraine, sagte er.
Der Krieg müsse auf Grundlage der Charta der Vereinten Nationen und des internationalen Rechts beendet werden, sagte Selenskyj laut Redemanuskript. Für die Ukraine seien nach dem Krieg "effektive Sicherheitsgarantien" notwendig.
Xi Jinping ruft zur Einheit auf
Zum Auftakt des Gipfels rief Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping zur Einheit auf. Vor den Staats- und Regierungschefs sagte Xi Jinping, Konfrontation solle durch Kooperation ersetzt werden.
Die Corona-Pandemie dauere an, die Weltwirtschaft werde anfälliger, das geopolitische Umfeld bleibe angespannt. Die Krisen von Ernährung und Energie verstärkten sich gegenseitig. All das stelle erhebliche Herausforderungen für die Entwicklung dar, sagte Xi Jinping. Er sprach sich dafür aus, die Afrikanische Union in die G20-Gruppe aufzunehmen.
dpa/sh