Die Popgruppe a-ha hat in den 1980er Jahren mit Umweltaktivisten zusammengearbeitet. Das hat tatsächlich den Startschuss für ein Umdenken gegeben und dazu beigetragen, dass Norwegen so einen Vorsprung bei der Elektromobilität aufbauen konnte. Das zumindest berichtet die BBC. Die ist auf dieses unbekannte Stück Bandgeschichte gestoßen.
a-ha sind in den 1980er Jahren weltberühmt geworden mit Hits wie "Take on me" und "The Sun Always Shines on TV". Batterie-betriebene Autos waren damals eine noch sehr diskrete Technologie. Aber: In der Schweiz fanden ab 1985 erstmals Rennen für Solarfahrzeuge statt. Die Teilnehmer durften den Strom ausschließlich aus Solarzellen beziehen, die am Wagen verbaut wurden. Mit dabei war ein Fiat Panda, der von Benzin auf Strom umgestellt worden war.
Die norwegischen Umweltaktivisten, die für das Rennen in die Schweiz gereist waren, waren von dem Panda so begeistert, dass sie ein ähnliches Auto nach Norwegen importierten, um die Technologie zu Hause einzubauen und zu nutzen. Die Jungs von a-ha sind mit diesem Wagen dann herumgefahren und haben Werbung für E-Mobilität gemacht.
Ausdruck zivilen Ungehorsams
Das Auto war aber nicht straßentauglich - oder zumindest nicht zulässig. Das Auto hatte nicht viel mit einem klassischen Personenwagen von damals gemein: Der Rücksitz war voll belegt mit Batterien. Der Wagen kam 45 Kilometer weit, dann war er platt. Es brauchte 48 Stunden, um ihn vollständig aufzuladen.
Weil es eben kein durchschnittliches Auto war, haben sich die Musiker von a-ha gedacht, dass es auch nicht den geltenden Verkehrsregeln unterliegen muss. So sind sie damit auf der Busspur gefahren, haben das Fahrzeug egal wo geparkt und die Kfz-Steuer nicht bezahlt. Das war tatsächlich ein Ausdruck zivilen Ungehorsams - mit dem Ziel, die Menschen in Norwegen davon zu überzeugen, dass sie auch mit Strom Auto fahren können und dass sie auf umweltschädliche fossile Brennstoffe verzichten können.
Die Folge: Es gab Probleme mit dem Gesetz und der Polizei. Das Auto wurde mehrmals auf Anordnung der Regierung beschlagnahmt, aber mindestens ein Dutzend Mal von Befürwortern zurückgekauft. Heute, 33 Jahre später, sagt Sänger Morten Harket in der BBC, er habe damals nicht das Gefühl gehabt, ein Rebell zu sein. Die Band habe getan, was sie tun musste, weil es einfach Sinn gemacht habe.
Wahrscheinlich hat dieses kleine Auto tatsächlich den Weg dafür bereitet, dass in norwegischen Städten Fahrer von Elektroautos heute kostenlos parken, keine Kfz-Steuer und auch keine Mautgebühren zahlen. Auf knapp fünfeinhalb Millionen Einwohner in Norwegen kommen mittlerweile mehr als eine halbe Million E-Fahrzeuge.
bbc/rtbf/jp