Die Strafe von acht Jahren aus einem ersten Verfahren werde aber darauf angerechnet, urteilte Richter Viktor Danilkin nach Angaben der Agentur Interfax. Damit käme Chodorkowski erst im Frühjahr 2017 wieder auf freien Fuß. Chodorkowskis Ex-Geschäftspartner Platon Lebedew erhielt dasselbe Strafmaß.
Das Verfahren wegen Unterschlagung von Öl und Geldwäsche gilt international als politisch motiviert. Danilkin hatte die beiden früheren Öl-Manager bereits am Montag schuldig gesprochen und dann tagelang die mehrere Hundert Seiten umfassende Urteilsbegründung verlesen.
Der frühere Chef des mittlerweile zerschlagenen Ölkonzerns Yukos, der noch bis 2011 eine achtjährige Haftstrafe wegen Geldwäsche absitzt, hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Er wolle notfalls das Urteil vor dem Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg anfechten, hatte er angekündigt. Putin hatte kürzlich im Staatsfernsehen eine Verurteilung seines Erzfeinds gefordert. Die USA sowie die Europäische Union hatten die Verurteilung scharf kritisiert.
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Wieso wird das Urteil kritisiert? Vom damaligen deutschen Bundeskanzler Schröder wude Putin vor Jahren als "lupenreiner Demokrat" bezeichnet, und alle haben dem zugestimmt. Genauso jubelten alle, als Schröder und Mitterrand mit Putin eine unselige Allianz eingingen. Also wird das Urteil gegen Chordorkowski ja wohl in Ordnung gehen, oder? Denn hätte man damals nicht begonnen die Russen so zu hofieren, sähe es dort jetzt anders aus.