ihre Anhänger zum Generalstreik aufgerufen. Die Menschen sollten von heute an so lange nicht zur Arbeit gehen, bis der selbsternannte Staatschef Gbagbo zurücktrete, hieß es am Abend in Abidjan.
Der Sprecher der Wahlsiegers Alassane Ouattara, Patrick Achi, sagte am Sonntag nach Angaben der BBC: «Ich kann bestätigen, dass wir zu einem landesweiten Generalstreik von Morgen an aufgerufen haben.» In einer Erklärung der Partei Ouattaras hieß es weiter: «Wir sollten uns von ihnen nicht unseren Sieg stehlen lassen.»
Am Dienstag wollen die Staatschefs von Benin, Sierra Leone und den Kapverden in die Elfenbeinküste reisen, um Gbagbo zum Rücktritt zu bewegen. Der abgewählte Präsident sieht sich dagegen als Opfer eines Komplotts der USA und Frankreichs.
Der französischen Zeitung «Le Figaro» (Montag) sagte er, beide Staaten wollten ihn mit Macht zum Rücktritt zwingen. Die Botschafter beider Staaten hätten erheblichen Einfluss auf den Wahlleiter genommen, um seinen Herausforderer Alassane Ouattara zum Wahlsieger erklären zu lassen.
Er nehme die Drohungen einer möglichen militärischen Intervention durch die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas durchaus ernst, bleibe aber gelassen. «Es wäre in Afrika das erste Mal, dass afrikanische Staaten zum Krieg gegen ein anderes Land bereit wären, nur weil eine Wahl schlecht verlaufen ist», sagte Gbagbo dem Blatt. Gbagbos Sprecher Ahoua Don Mello warnte, dass ein militärisches Eingreifen zum Ausbruch eines Bürgerkriegs führen könne.
Gbagbo erkennt Wahlergebnis nicht an
Die Elfenbeinküste befindet sich seit der Präsidentschaftswahl Ende November in einer schweren politischen Krise. Den Ergebnissen der Wahlkommission zufolge gewann der Oppositionskandidat Ouattara die Wahl. Der Verfassungsrat jedoch kürte den bisherigen Amtsinhaber Gbagbo zum Sieger. Die internationale Gemeinschaft hat mehrheitlich Ouattara als legitimen Präsidenten anerkannt. Die ECOWAS-Staaten wollten sogar den Einsatz militärischer Mittel nicht ausschließen.
Nach UN-Angaben sind bei Unruhen bereits mehr als 170 Menschen in der früheren französischen Kolonie ums Leben gekommen, etwa 14 000 Menschen flohen ins Nachbarland Liberia.
dpa/afp/jp/jd - Bild:epa