Durch Überwintern in Spanien kann man tatsächlich Geld sparen. Das haben Journalisten von Het Laatste Nieuws genau aufgelistet. In Spanien ist nicht nur das Wohnen günstiger - also Miete plus Energiekosten -, sondern auch alle Dinge des täglichen Lebens, auch wenn die Preise in Spanien ebenfalls steigen.
Günstigere Lebensmittel
Lebensmittel sind in Spanien immer noch ein Drittel preiswerter als in Belgien. Auch im Restaurant bekommt man mehr für sein Geld. Ein vergleichbarer Restaurantbesuch kostet in Spanien 40 Prozent weniger.
Selbst in einem Touristennest zahlt man für einen Kaffee in der Bodega maximal 1,50 Euro und für fünf Euro bekommt man ein komplettes Frühstück - Preise, die man in Belgien aus dem Horeca-Sektor nicht mehr kennt.
Preiswerte Nebensaison
Nach Angaben von großen Immobilienfirmen bekommt man während der Wintersaison für 650 Euro im Monat ein modernes Appartement mit zwei Schlafzimmern, inklusive Strom, Wasser und Internetanschluss.
Touristen profitieren hier gleich in mehrfacher Hinsicht: Die Wintermonate sind Nebensaison, weshalb die Mieten günstiger sind. Heizen muss man wenig - wenn überhaupt -, weil die Temperaturen in Spanien tagsüber nicht unter 20 Grad rutschen. Die spanische Regierung hat eine Strompreisdeckelung eingeführt. Damit liegt der Strompreis etwa ein Drittel unter dem Niveau in Belgien.
Rekord an Immobilienkäufen
Nach den sonnenhungrigen Touristen der letzten Jahrzehnte kommen jetzt die Energietouristen. Das sieht man auch an den Immobilienkäufen: Allein im ersten Halbjahr dieses Jahres haben fast 2.400 Belgier eine Wohnung oder ein Haus in Spanien gekauft. Das ist ein neuer Rekord.
Um zu sehen, wie viel man einsparen kann, wenn man den Winter im warmen Süden verbringt, muss man alle Kosten addieren und gegenüberstellen. Das hat das niederländische Vergleichsportal Pricewise getan. Demnach kosten vier Wintermonate Spanien ein Seniorenpaar 5.200 Euro - mit Miete, Wasser und Energie, Lebensmitteln, Restaurantbesuchen und Reisekosten. Zum Vergleich: Allein für Gas und Strom ist ein Haushalt in Belgien bei den aktuellen Preisen locker 3.200 Euro los, zusammen mit allen anderen Kosten kommt man auf eine Summe von knapp 6.200 Euro. Demnach kann man 1.000 Euro sparen.
Nicht ohne Haken ...
Allerdings hat die ganze Sache ein paar Haken. Bei dieser Vergleichsrechnung wird nicht berücksichtigt, dass einige Kosten doppelt anfallen würden, wie zum Beispiel die Miete. Man kann ja nicht im Winter die Wohnung in Belgien kündigen, weil man nach Spanien geht - also zahlt man zwei Mieten. Es sei denn, man sucht sich einen Untermieter. Doch diese Idee ist auch nicht praktikabel für jeden - eigentlich wie bisher in erster Linie für Senioren sowie Paare und Singles mit Jobs, die man prinzipiell im Homeoffice machen kann.
hln/sh