Mindestens drei Aufständische seien bei den Kämpfen am Sonntag ums Leben gekommen, die am Nachmittag andauerten. Auch in Kabul griff ein Selbstmordkommando afghanische Soldaten an. Sayedkhili sagte, mindestens vier Taliban-Kämpfer seien am frühen Morgen in das Ausbildungslager in Kundus eingedrungen.
Zwei der Aufständischen hätten ihre Sprengstoffwesten bei den anschließenden Gefechten gezündet, ein weiterer sei erschossen worden. Mindestens ein weiterer Taliban-Kämpfer liefere sich noch Schusswechsel mit den Sicherheitskräften.
Anschlag im Ausbildungscamp
Das angegriffene Camp liegt in der Stadt Kundus, das deutsche Feldlager außerhalb in der Nähe des Flughafens. Ein Reporter der Nachrichtenagentur dpa beobachtete, wie zehn Tote oder Verletzte ins Krankenhaus gebracht wurden. Aus dem Lager waren Schüsse und Explosionen zu hören.
Die Taliban bekannten sich zu dem Angriff. Die Internationale Schutztruppe Isaf teilte am Sonntag mit, in der Nacht zuvor seien bei einem Einsatz mehrere Aufständische in der Provinz Kundus getötet worden. Merkel hatte die deutschen Soldaten in Kundus am Samstag besucht. Die Visite war aus Sicherheitsgründen vorab nicht angekündigt worden.
Opfer-Bilanz steigt weiter
In der Hauptstadt Kabul griffen am Sonntag zwei Selbstmordattentäter der Taliban einen Bus mit afghanischen Soldaten an. Fünf Soldaten seien getötet und neun weitere verwundet worden, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Semarai Baschari. Einer der Angreifer habe seine Sprengstoffweste gezündet, der andere sei vorher von Polizisten erschossen worden.
Die Taliban bekannten sich zu dem ersten schweren Anschlag in Kabul seit sieben Monaten. Am Wochenende kamen in Afghanistan innerhalb von zwei Tagen zwei französische Soldaten ums Leben. Damit liegt die Zahl der französischen Opfer in Afghanistan bei 52 Toten.
Präsident Nicolas Sarkozy sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Er betonte zugleich, dass Frankreich entschlossen sei, sich weiter am internationalen Afghanistan-Einsatz zu beteiligen. Am Freitag war ein deutscher Soldat nach einem Unfall an einer Schussverletzung gestorben. Die Bundeswehr hat damit 45 Tote in Afghanistan zu beklagen.
dpa/jd - Bild:epa