Auf die entsprechende Forderung des bisherigen Präsidenten Laurent Gbagbo entgegnete UN-Generalsekretär Ban Ki Moon am Samstagabend in New York, die UN-Soldaten würden ihr Mandat erfüllen.
Jede Behinderung und Einschränkung von UN-Operationen sei unannehmbar. Die UN haben rund 10.000 Blauhelmsoldaten in dem Land. Die frühere Kolonialmacht Frankreich hat etwa 900 Soldaten in der Elfenbeinküste stationiert.
Abgewählt und dennoch im Amt: Laurent Gbagbo
Der UN-Sicherheitsrat wollte am Montag erneut über die Lage in dem Land und die Verlängerung des UN-Mandats, das am 31. Dezember ausläuft, beraten, hieß es in der Mitteilung der Vereinten Nationen weiter.
Aus der Präsidentenwahl war der Oppositionskandidat Alassane Ouattara als Sieger hervorgegangen, Gbagbo erkannte das Resultat nicht an und ließ sich für eine weitere Amtszeit vereidigen. Ouattara lebt gegenwärtig unter dem Schutz der UN-Soldaten in einem Hotel in Abidjan, wie der britische Sender BBC am Sonntag berichtete.
Ouattara klagte unterdessen über die haftähnlichen Bedingungen, unter denen er sich derzeit aufhalten müsse. «Er hat sich in das Hotel du Golfe zurückgezogen, das von UN-Truppen bewacht wird», sagte der französische Ex-Premierminister Laurent Fabius nach einem Telefon mit Ouattara dem Sender Europe 1 am Sonntag. Gbagbo versuche, Outtara die Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten abzuschneiden, berichtete Fabius weiter.
Gbagbo beschuldigt Vereinte Nationen

Ban Ki Moon hatte Gbagbo in den vergangenen Tagen wiederholt aufgefordert, das Amt für Ouattara als Sieger der Präsidentenwahl, freizugeben.
Gbagbo wiederum beschuldigt die UN-Friedenstruppen, von Ouattara geführte Rebellen zu unterstützen. Die EU hatte schon vor Tagen Sanktionen gegen die frühere französische Kolonie beschlossen. Die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas hat die Zusammenarbeit mit der Elfenbeinküste ausgesetzt.
Ban zeigte sich weiter tief besorgt über Schüsse, die bewaffnete Männer in Militäruniformen in Richtung eines UN-Patrouillenfahrzeugs abgegeben hatten. Die Blauhelmsoldaten seien in der Hauptstadt Abidjan in der Nacht zum Samstag unter Beschuss genommen worden, teilte die UN in New York mit.
dpa/jd - Bilder:epa