Noch ist jedoch unklar, wann Verhandlungen über den Beitritt mit Montenegro aufgenommen und wie lange diese dauern werden. Der ständige EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy sagte zu dem Beschluss der 27 EU-Staaten: «Das unterstreicht die Überzeugung, dass die Länder des westlichen Balkans eine europäische Berufung haben.»
Montenegro ist neben Kroatien und der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien der dritte Staat des westlichen Balkans, der zum Beitrittskandidaten ernannt wurde. Andere offizielle Kandidaten sind die Türkei und Island.
Die Tatsache, dass ein Land Beitrittskandidat wird, bedeutet allerdings nicht automatisch einen raschen Beginn von Beitrittsverhandlungen: Mazedonien erhielt bereits 2005 den Kandidatenstatus, doch gibt es wegen des Streits mit Griechenland um den Staatsnamen bisher noch keinen Termin für den Beginn von Verhandlungen. Kroatien hingegen wird vermutlich im kommenden Jahr die Beitrittsverhandlungen abschließen.
Andere Balkanstaaten wie Albanien, Bosnien-Herzegowina, Serbien und Kosovo wollen ebenfalls der EU beitreten, sind aber bisher lediglich «potenzielle Beitrittskandidaten». Sie sind noch unterschiedlich weit von Beitrittsverhandlungen entfernt.
dpa/jd