Das Gesetzespaket hat die neuseeländische Regierung am Dienstag in Wellington vorgestellt. Wenn das Parlament es - wie erwartet wird - annimmt, könnten die Gesetze bereits 2023 in Kraft treten. Auf diese Weise will die Regierung erreichen, dass künftige Generationen im Land völlig rauchfrei werden.
Derzeit kann in Neuseeland jeder ab 18 Jahren Tabakwaren kaufen. Aber die Absicht ist, die Altersgrenze schrittweise anzuheben. Der Plan sieht vor, dass Kinder, die nach 2008 geboren wurden, immer "zu jung" zum Rauchen sein werden. Der Gesetzentwurf fand breite Unterstützung im Parlament. Fast alle Parteien unterstützten die erste Lesung, obwohl die Oppositionsmitglieder Bedenken hinsichtlich der Rechtsgrundlage und der möglichen Verlagerung auf den Schwarzmarkt haben.
In der nächsten Zeit werden Experten im Parlament angehört. Die Gesetze werden dann im Parlament debattiert. Die Gesetze zielen nur auf Tabakerzeugnisse ab, nicht auf das Dampfen.
Weniger Nikotin
Neben der jährlichen Anhebung der Altersgrenze will die neuseeländische Regierung auch den Nikotingehalt in Zigaretten drastisch senken und durchsetzen, dass Zigaretten nur noch in Tabakfachgeschäften und nicht mehr in Supermärkten verkauft werden dürfen.
Die stellvertretende Gesundheitsministerin Ayesha Verrall sagte es kürzlich so: "Jahrzehntelang haben wir zugelassen, dass sich die Tabakkonzerne an ihren tödlichen Produkten bereichern. Es ist ekelhaft und bizarr. Wir haben in diesem Land mehr Vorschriften für die Sicherheit beim Verkauf eines Sandwichs als bei einer Zigarette".
Anteil Raucher sinkt
Der Anteil der Raucher an der neuseeländischen Bevölkerung war bereits in den vergangenen Jahren stetig gesunken und lag 2020 noch bei etwa elf Prozent der Erwachsenen. Unter den indigenen Maori lag der Anteil mit 22 Prozent allerdings deutlich höher. Zum Vergleich: 2017 wurde eine Studie der Europäischen Union veröffentlicht. Damals wurde ein Raucheranteil von 26 Prozent der Europäer ab 15 Jahren ermittelt.
De Morgen/ez