Die Fischer in der Nordsee und im Nordatlantik dürfen im kommenden Jahr insgesamt weniger Fisch fangen als 2010. Darauf haben sich die zuständigen EU-Minister in Brüssel einstimmig geeinigt - nach einem etwa 17 Stunden langen Verhandlungsmarathon.
Für Kabeljau beispielsweise wurde ein Rückgang der Fangmenge um ein Fünftel beschlossen. Die für Fischerei zuständige EU-Kommissarin Maria Damanaki erklärte, die Einigung sei sehr gut ausgefallen. Gefährdete Bestände wie etwa Haie seien nach der neuen Vereinbarung sehr gut geschützt. Es müsse aber noch enger mit der Wissenschaft zusammengearbeitet werden.
Nach Angaben von EU-Diplomaten wichen die Minister jedoch - wie schon bei den Verhandlungen für die Ostsee im Oktober - bei der Gesamtmenge von einem Vorschlag der EU-Kommission ab. Diese hatte einen Rückgang von fast 90.000 Tonnen oder zehn Prozent gefordert, um die Fischbestände zu schonen.
In Europa gelten fast 90 Prozent der Bestände als überfischt. Deshalb sinken die erlaubten Fangmengen seit fünf Jahren. Umweltschutzorganisationen ist das alles nicht genug. Greenpeace fordert, die Fangkapazitäten in der EU um die Hälfte zu reduzieren und große Meeresgebiete ohne Fischerei einzurichten.
dpa/jp/km - Bild: epa