Der Wert 37 Grad, der bislang als Standard galt, wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von dem deutschen Arzt Carl Wunderlich berechnet. 10.000 Menschen hat er damals unter den Achseln die Temperatur gemessen.
Forscher der Stanford University in den USA haben jetzt die Messwerte von damals bis heute ausgewertet. Das Ergebnis: Die Körpertemperatur des Menschen ist pro Jahrzehnt um 0,03 Grad Celsius zurückgegangen.
Den Forschern zufolge liegt es am veränderten Stoffwechsel. Wie viel Wärme im Körper entsteht, hängt auch damit zusammen, was wir essen und wie viel wir uns bewegen. Und weil wir heute im Vergleich zum 19. Jahrhundert gesünder essen und uns weniger bewegen, heizen wir uns weniger stark auf.
Außerdem sind wir medizinisch besser versorgt, unser Körper muss sich darüber hinaus nicht ständig an die Außentemperaturen anpassen - ist es im Winter zu kalt, schalten wir innen die Heizung an, ist es im Sommer zu heiß, gibt es die Klimaanlage. Das alles führt dazu, dass der Stoffwechsel weniger aktiv ist.
Wenn wir nun wissen, dass die durchschnittliche Körpertemperatur 36,4 Grad Celsius beträgt, dann lautet die nächste Frage: Ab wann sprechen wir dann von Fieber? In den Niederlanden hat jetzt ein Kongress zu dem Thema stattgefunden, an dem Ärzte aus aller Welt teilgenommen haben.
Der Richtwert bisher: Von Fieber spricht man ab 38 Grad Celsius. Und dabei bleibt es vorerst auch. Vielleicht ändert sich aber auch der noch im Zuge der neuen Erkenntnisse.
vrt/jp/km