Die europäischen Webseiten des Online-Händlers Amazon sind am Sonntagabend vermutlich durch einen externen Angriff in die Knie gezwungen worden und waren zeitweise nicht erreichbar. Amazon-Kunden bekamen nur einen Fehlerhinweis zu sehen. Die US-Server von Amazon.com hielten dem Angriff stand.
Gegen 23.00 Uhr waren die europäischen Server wieder erreichbar. Der Ausfall der Online-Handelsplattform am Abend des dritten Adventsonntags dürfte Amazon erhebliche Umsatzausfälle bescheren.
Wikileaks-Unterstützer greifen Unternehmen an
Sympathisanten der Enthüllungsplattform Wikileaks hatten dazu aufgerufen, die Websites von Amazon lahmzulegen, weil das US-Unternehmen nicht länger Serverkapazitäten für die von Wikileaks veröffentlichten geheimen US-Depeschen bereitstellen wollte. Amazon ist nicht nur der größte Online-Händler, sondern bietet auch kommerziell technische Dienstleistungen im Internet an.
Die Internet-Attacken auf US-Unternehmen wie Mastercard, Visa, PayPal und Amazon, die nicht länger ihre Dienste für Wikileaks bereitstellen, werden von einer Gruppe mit dem Namen 'Anonymous' organisiert. Es geht um sogenannte DDOS-Angriffe, bei denen hunderte oder tausende zusammengeschlossene Computer einen Web-Server mit unsinnigen Daten-Anfragen überhäufen, bis er unter dieser Last in die Knie geht.
Amazon hatte wie die anderen angegriffenen Unternehmen betont, nicht auf einen Befehl der US-Regierung hin gehandelt zu haben. Vielmehr habe Wikileaks gegen die allgemeinen Geschäftsbedingungen verstoßen.
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