"Ich sehe nicht, inwieweit Deutschland egoistisch sein könnte. Schließlich ist Deutschland der größte Beitragszahler in der EU", sagte Sarkozy. Er reagierte damit auf die Kritik des Chefs der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker, an Deutschland. Merkel sagte zu der Forderung Junckers nach Eurobonds: "Es darf keine Vergemeinschaftung der Risiken geben."
Merkel empfing Sarkozy mit militärischen Ehren auf dem Münsterplatz in Freiburg. Zahlreiche Minister beider Regierungen sowie Frankreichs Premierminister François Fillon waren zu den deutsch-französischen Regierungskonsultationen angereist. Sie finden zweimal im Jahr statt.
Merkel und Sarkozy wollen mit einer geschlossenen Haltung in den EU-Gipfel kommende Woche in Brüssel gehen. Er steht ganz unter dem Eindruck der anhaltend schweren Euro-Krise.
Vereinzelte Störungen
Am Rande ihres Gipfeltreffens haben sich die Staatschefs Buh-Rufe und Pfiffe anhören müssen. Zwei Störer wurden von der Polizei festgenommen. Eine Frau hatte versucht, Merkel und Sarkozy mit einer Wasserflasche anzugreifen. Sie wurde aber rechtzeitig gestoppt. Ein Mann wurde festgenommen, weil er eine Schlagwaffe bei sich trug.
Als Merkel und Sarkozy durch die Innenstadt und über den Weihnachtsmarkt gingen, waren von einer Protestkundgebung die Klänge von Trommeln zu hören. Die Polizei sprach von einigen Protestierenden. Ihre Zahl liege deutlich unter 100. Zu einer Beeinträchtigung sei es nicht gekommen.
Das Treffen findet unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen statt. Grund sind nach Angaben der Polizei Drohungen von Gegnern aus der linksextremen Szene, die Gespräche zu stören oder zu verhindern. Die Polizei hat die Freiburger Innenstadt mit einem Großaufgebot an Beamten abgeriegelt.
dpa/wb/km - Bild: epa