Vor allem Streit um den Schutz geistigen Eigentums und um Menschenrechte - hauptsächlich die Ächtung der Kinderarbeit - haben bisher den Abschluss des Abkommens verhindert.
"Wir haben unsere Beamten angewiesen, ihre Anstrengungen zu verdoppeln, um Anfang 2011 ein solches Abkommen abzuschließen", sagte Singh. "Das würde enorme Vorteile für beide Seiten bringen."
Singh verteidigte das Abkommen gegen heimische Kritik. Natürlich gebe es Sorgen, was mit kleinen Bauern und Ladenbesitzern passieren wird. Aber er sei überzeugt, dass genügend Sicherungen eingebaut werden könnren, um deren ihre Interessen zu wahren.
Das Freihandelsabkommen soll die Zölle weitgehend beseitigen. Beide Seiten hoffen, das der Handelsaustausch von derzeit knapp 70 Milliarden auf dann mehr als 100 Milliarden Euro pro Jahr steigt.
Gemeinsamer Kampf gegen Terrorismus
Van Rompuy sagte, das wäre das größte Abkommen, das die EU jemals abgeschlossen hat. Die EU und Indien seien entschlossen, ihre Beziehungen zu vertiefen und über Handelsfragen hinaus auszubauen. "Wir haben heute ein neues Kapitel der Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen eröffnet", sagte er unter Hinweis auf eine gemeinsame Erklärung, in der Indien und die EU engere Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Terrorismus und der Piraterie vereinbarten.
"Wir begrüßen die gewachsene Rolle Europas auf der Weltbühne", sagte Singh. Ein starkes und wohlhabendes Europa, mit dem Indien gemeinsame Werte teilt, sei von entscheidender Bedeutung für die Stabilität der internationalen Ordnung. Er bekräftigte die Forderung, die globalen Organisationen müssten der Realität von heute angepasst werden. Indien fordert einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat.
dpa/wb