China lässt Liu nicht zur Feier ausreisen, seine Frau steht unter Hausarrest. Außerdem verhängte die Führung Reiseverbote für Regimekritiker. Mehrere Menschenrechtsorganisationen hatten zuvor die Freilassung des Friedensnobelpreisträgers gefordert.
Liu Xiabo war 2009 zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Dem Schriftsteller wird vorgeworfen, zum Umsturz aufgerufen zu haben.
Seit der Vergabe des Nobelpreises an Liu Xiaobo wurden in China Dutzende chinesische Dissidenten festgenommen, unter Hausarrest gestellt, verhört, in Polizeigewahrsam genommen, von Sicherheitskräften geschlagen oder in Umerziehungslager gesteckt, wie Betroffene berichteten.
"Die andauernde Verfolgung bestätigt die Schwere der Menschenrechtsverletzungen in China und die Notwendigkeit, sich gegen diese Misshandlungen auszusprechen", sagte Sharon Hom, Direktorin von Human Rights in China.
Mindestens 40 kritische Intellektuelle, Anwälte, Professoren oder Künstler wurden an der Ausreise gehindert. Damit soll offenbar verhindert werden, dass sie zur Zeremonie nach Oslo reisen.
China vergibt eigenen Friedenspreis
Die Notwendigkeit eines eigenen chinesischen Friedenspreises begründeten die Organisatoren in Peking damit, dass das kleine Norwegen in der Minderheit sei, wenn es um Freiheit oder Demokratie gehe. China hingegen sei "ein Symbol des Friedens". Es müsse mit seinen 1,3 Milliarden Menschen eine größere Stimme bekommen.
afp/dpa/jp - Bild: epa