Es gibt eine neue Plattform, die für Furore sorgt, so eine Art "Panini 2.0". Dahinter steckt das französische Start-Up "SoRare". Vor fünf Jahren wurde es von zwei jungen Managern gegründet und zählt inzwischen über 600.000 registrierte Nutzer aus über 170 Ländern.
Die Idee ist simpel: Nach dem Panini-Prinzip kauft man Sammelkarten einzelner Profi-Fußballer - entweder direkt über das Internet oder auf Auktionsplattformen. Allerdings existiert die Spielerkarte nur virtuell. Der Käufer wird die Karten nie in seinen Händen halten und anfassen können. Es handelt sich um sogenannte NFTs - non-fungible tokens - ein Gegenstand ähnlich einer Kryptowährung, im Unterschied dazu aber nicht teilbar (non-fungible), also einmalig.
Die Spielerkarten sind eine Art Währung, die nur auf der Handelsplattform von SoRare gültig ist. Mit ihr kann man kaufen, verkaufen und im Idealfall Gewinne machen. Ein Beispiel: War man der Besitzer der einzigen virtuellen Karte von Kylian Mbappé, hat man dafür beim Verkauf am Mittwoch knapp 416.500 Euro bekommen.
Das ist viel Geld, aber eine Rekordsumme ist das nicht. Da geht tatsächlich noch mehr. Für die NFT-Karte von Dortmund-Star Erling Haaland hat ein anonymer Käufer Anfang des Jahres 609.000 Euro gegeben.
Das funktioniert
Zum einen ist es der Reiz des Wettspiel. Ist die Karte eines Spielers besonders erfolgreich oder erfolgversprechend, steigen die Nachfrage und der Marktpreis. So richtig teuer muss es am Anfang aber gar nicht sein. Man kann Spielerkarten für 5, 10 oder 20 Euro kaufen in der Hoffnung, dass ihr Marktwert steigt, wenn der Spieler besser wird. So ist die Karte von Hans Vanaken mittlerweile 395 Euro wert.
Tatsache ist, je mehr User es gibt, umso größer ist die Chance, dass die Preise steigen. Von den meisten unbekannteren Spielern gibt es jeweils etwa tausend limitierte Karten. Je bekannter, umso kleiner die Auflage. Bis hin zu nur noch zehn Exemplaren von Superstars wie zum Beispiel Kevin De Bruyne. Von ihnen gibt es dann obendrauf noch eine einzige sogenannte Super-Rare-Karte.
Wie bei allen Spielen muss jedem klar sein: Es gibt auch Verlierer. Wenn man viel Geld in Spielerkarten gesteckt hat und der Spieler hat dann doch nicht den erwarteten Erfolg oder verletzt sich, dann kann man auch nicht gewinnen.
soir/jp