Diese Erkrankungen hätten oftmals tödliche Folgen hätten, teilte Unicef in Islamabad mit. Das kalte Wetter in den kommenden Monaten werde die Zahl der betroffenen Kinder deutlich in die Höhe treiben.
Außerdem breitet sich nach Angaben des Hilfswerks die Kinderlähmung besorgniserregend aus. Die Zahl der Polio-Fälle liege in diesem Jahr bei 126 und damit deutlich höher als im vergangenen Jahr (89 Erkrankungen).
"Die Krise ist noch lange nicht vorbei", sagte der Unicef-Regionaldirektor für Südasien, Daniel Toole. Zwar seien die meisten Vertriebenen in ihre Heimatorte zurückgekehrt, dort hätten sie aber oftmals nur totale Zerstörung vorgefunden.
Unicef habe damit begonnen, warme Kinderkleidung und Decken zu verteilen. Millionen Familien seien aber noch auf Unterstützung in Form von Trinkwasser, Medizin oder Nahrungsergänzungsmitteln angewiesen, um die kommenden Monate zu überleben. Unicef benötige 82,1 Millionen Dollar (60,9 Millionen Euro), um die Hilfsprogramme fortzusetzen. Zusätzliche Mittel seien notwendig, um Unterernährung und Kinderlähmung im kommenden Jahr einzudämmen.
Toole sagte, die Auswirkungen der Überschwemmungen würden in Pakistan noch über Jahre hinweg spürbar bleiben. Nach UN-Angaben wurde bei den Überschwemmungen ein Fünftel der Fläche des Landes überspült. Mehr als 20 Millionen Menschen waren betroffen.
dpa - Bild: epa