"Ich sage nichts dazu", erklärte der Argentinier Julio Grondona. "Ich bin fast 80 Jahre alt. Ich will mich deshalb nicht mehr mit so etwas befassen."
Die amerikanische Zeitung 'The Wall Street Journal' hatte berichtet, dass ein ehemaliger Angestellter des Bewerbungskomitees von Katar empfohlen habe, dem Argentinischen Fußball-Verband AFA 78,4 Millionen Dollar (etwa 59 Millionen Euro) zu bezahlen.
Grondona ist seit 1979 AFA-Präsident und sitzt im Exekutivkomitee des Weltverbandes, das die WM 2022 am vergangenen Donnerstag überraschend an Katar vergeben hatte. Er ist zudem seit vielen Jahren Chef der FIFA-Finanzkommission.
Die Millionen-Tranche der Scheichs vom Persischen Golf sei als Unterstützung für den klammen argentinischen Verband deklariert gewesen, berichtete das 'Wall Street Journal'. Angeblich sei die nationale Liga von einer Finanzkrise bedroht gewesen. Dies wies Grondona zurück. "Warum sollte unser Verband eine Verschuldung in dieser Höhe aufweisen?", sagte er der argentinischen Agentur Telam. Die Zahlung dementierte er indes nicht.
Die Wahl Russlands (2018) und Katars (2022) am Donnerstag in Zürich war weltweit mit großer Überraschung und teilweise heftiger Kritik aufgenommen worden. Im Vorfeld waren die Exekutivmitglieder Reynald Temarii (Tahiti) und Amos Adamu (Nigeria) suspendiert worden, weil sie ihre Stimme zum Kauf angeboten haben sollen. Zudem wurden gegen die Exekutivmitglieder Ricardo Texeira (Brasilien), Nicolás Leoz (Paraguay) und Issa Hayatou (Kamerun) Bestechungsvorwürfe laut. Das Trio wies diese zurück, die FIFA erklärte den Fall aus den 90er Jahren für erledigt.
dpa/wb/km - Archivbild epa