Der libysche Staatschef al-Gaddafi soll 2009 mehrere Kilogramm hochgiftiges radioaktives Material aus Verärgerung über einen verweigerten Zeltplatz in New York in dünnen Behältern und kaum abgesichert gelagert haben.
Das angereicherte Uran, der Rest des vor Jahren eingestellten libyschen Atomprogramms, hätte eigentlich nach Russland zur Endlagerung abtransportiert werden sollen, berichtete die «New York Times» aus den in Wikileaks veröffentlichten diplomatischen Depeschen des US-Außenministeriums.
Doch das russische Transportflugzeug, das die 5,2 Kilogramm nuklearen Materials abholen sollte, verließ Libyen ohne Ladung. Erst nach wochenlangen Geheimverhandlungen mit russischen und amerikanischen Diplomaten habe sich Gaddafi bereiterklärt, das angereicherte Uran besser bewachen zu lassen. Ende Dezember schließlich sei das nukleare Material nach Russland ausgeflogen worden.
dpa/es - Archivbild epa