Die Pläne der litauischen Regierung für ein neues Atomkraftwerk in Litauen sind wohl zusammengebrochen, weil keine Firma den Bau übernehmen möchte.
Wie der Vize-Energieminister des Landes in Vilnius mitteilt, hat der südkoreanische Konzern Kepco sein Angebot wieder zurückgezogen.
Ein weiteres Angebot eines nicht genannten Unternehmens ist von Litauens Regierung als «unzureichend» abgewiesen worden.
Mit dem Bau eines neuen Atomkraftwerkes im Norden Litauens will das Land die Abhängigkeit von Energieeinfuhren aus Russland vermindern.
Litauen musste das bestehende, aber als gefährlich eingestufte Atomkraftwerk sowjetischer Bauart in Ignalina zum Jahresauftakt auf Geheiß der EU endgültig schließen.
Der Minister wollte sich nicht zu der Frage äußern, ob der südkoreanische Konzern sich möglicherweise auf Druck Russlands zurückgezogen habe. Er kündigte einen neuen Anlauf für das Projekt an.
Litauen will die auf fünf Milliarden Euro geschätzten Baukosten gemeinsam mit den baltischen Nachbarn Estland und Lettland sowie Polen schultern. Wegen permanenter Streitigkeiten gelten die Pläne aber auch zwischen den beteiligten Ländern als fraglich und sind mehrfach aufgeschoben worden.
dpa/fs - Bild: epa