Vorsorglich ordnete Haifas Bürgermeister Yona Yahav die Evakuierung des Vororts Deniya an. 2500 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Zwar bestehe keine unmittelbare Gefahr, meinte er, aber man wolle nichts riskieren.
Zuvor schon hatten rund 13.000 Menschen die Siedlungen und Dörfer im Karmel-Gebirge verlassen. Einzelne Siedlungen wurden bereits von den Flammen zerstört. Zwei Feuerwehrleute gelten als vermisst.
Trotz intensiver Bemühungen gelang es den im pausenlosen Einsatz stehenden Feuerwehren aus dem ganzen Land auch in der Nacht nicht, den Brand unter Kontrolle zu bringen oder einzudämmen. Ihre ganzen Hoffnungen setzen die Helfer jetzt in den Einsatz von Löschflugzeugen, die aus Europa in Richtung Israel gestartet waren. Die ersten Maschinen sollten bereits heute aufsteigen und versuchen, die Flammen zu löschen. Auch die Armee hilft im Großeinsatz bei der Brandbekämpfung mit.
Am Donnerstag waren 40 Menschen in den Flammen umgekommen. Die Opfer waren überwiegend Wachleute, die dabei helfen sollten, 500 Häftlinge aus einer Strafanstalt vor dem Feuer in Sicherheit zu bringen. Der Bus mit 50 Wachmännern an Bord wurde durch einen umfallenden brennenden Baum aufgehalten. Danach gab es für die meisten Männer kein Entkommen mehr aus dem Flammeninferno.
Bis zum Donnerstagabend hatte das Feuer bereits eine Fläche von 2800 Hektar vernichtet. Angefacht vom Seewind fraß sich die meterhohe Feuerwalze durch die völlig ausgetrocknete Wald- und Buschlandschaft. In Israel hat es seit Monaten nicht mehr richtig geregnet.
dpa/jp/km - Bild: epa