Im antiken Pompeji südlich von Neapel hat Dauerregen am Mittwoch zu weiteren Einstürzen geführt. Wie die zuständige Behörde bestätigte, brach in der antiken Stätte eine zwei Meter hohe Trennmauer zwischen zwei Häusern an der Via Stabiana ein. Außerdem kam es zu Beschädigungen an der Seitenwand eines aktuell nicht zugänglichen Gebäudes, des sogenannten «Lupanare piccolo».
Am Vortag war bereits eine sieben Meter hohe Mauer eingestürzt, die das «Haus des Moralisten» umringt. Keine der eingestürzten Mauern sei von archäologischem Interesse oder mit Fresken versehen, erklärten die Experten am Mittwoch.
Anfang November war bereits ein Gladiatoren-Gebäude in Pompeji zusammengebrochen. Es wird vermutet, dass eindringendes Wasser nach starken Regenfällen den Boden aufgeweicht und so den Einsturz von Teilen der Wände, der Fassade und des Daches bewirkt haben könnte. Der italienische Kulturminister Sandro Bondi muss sich deswegen in den kommenden Wochen einem von der Opposition eingebrachten Misstrauensantrag stellen. Er selbst wies jede Verantwortung zurück.
Pompeji am Golf von Neapel wurde im Jahr 79 nach Christus bei einem Ausbruch des Vesuvs zerstört. Bei dem Vulkanausbruch kamen Tausende Menschen ums Leben. Die Stadt wurde unter einer sechs Meter hohen Ascheschicht begraben. In der Moderne wurde die antike Stadt zum beliebten Forschungsobjekt von Archäologen und bis heute ist sie bei Touristen eine der beliebtesten Kulturstätten des Landes.
Katie Kahle (dpa) - Bild: epa