Bei der Entgegennahme eines renommierten Medienpreises in Moskau sagte Leonid Parfjonow, die russische Presse müsse die Staatsmacht wie einen geschätzten Verstorbenen behandeln. Man dürfe nur Gutes berichten oder gar nichts. Er sage das nach 24 Jahren beim Fernsehen mit Bitternis. Seine Ehefrau dementierte heute Berichte, wonach das Paar jetzt mit der Entlassung des 50-Jährigen beim Fernsehsender Erster Kanal rechne.
Er hatte den mit einer Million Rubel (rund 25.000 Euro) dotierten Wladislaw-Listjew-Preis erhalten, der nach einem 1995 ermordeten Reporter benannt ist. In seiner Rede erwähnte er auch den zu Monatsbeginn fast zu Tode geprügelten Zeitungsredakteur Oleg Kaschin. Ein Journalist werde nicht dafür zusammengeschlagen, was er sage, sondern dafür, dass er gehört werde.
dpa/fs