Zugleich bereitete die Regierung die Ausrufung des nationalen Notstandes wegen der Wassermassen vor.
Nach Angaben der Außenministerin sind 575 Gemeinden von den Folgen der Niederschläge schwer getroffen worden. Dies entspreche fast der Hälfte des Landes und übersteige die Kräfte Kolumbiens.
Das Land will einen Kredit der Weltbank in Höhe von 150 Millionen Dollar (113 Millionen Euro) aufnehmen, sagte der Innenminister. Das Geld solle in einen Hilfsfonds im angestrebten Gesamtumfang von 2,5 Milliarden Dollar für die mehr als 1,3 Millionen Flutopfer eingezahlt werden.
Nach Angaben des nationalen Amtes für Katastrophenschutz kamen bisher 161 Menschen ums Leben, 223 wurden verletzt, 20 werden vermisst. 1785 Wohnhäuser seien zerstört und etwa 230.000 Häuser und Wohnungen beschädigt worden. Diese Woche hatten bereits die Europäische Union 400.000 Dollar und Südkorea 200.000 Dollar Soforthilfe zur Verfügung gestellt. Chiles Präsident Sebastián Piñera, der am Mittwoch zu einem Staatsbesuch kam, hatte 28 Tonnen Hilfsgüter dabei.
Kolumbien leidet seit Monaten unter den schwersten Regenfällen der vergangenen vier Jahrzehnte. Sie sind Folge des Wetterphänomens 'La Niña' (das Mädchen), das alle paar Jahre auftritt. Vor der Pazifikküste Südamerikas strömt dabei kaltes Wasser aus der Tiefe nach oben. Dies führt in einigen Bereichen des Subkontinents zu Dürren, in anderen zu überdurchschnittlich hohen Niederschlägen. Die Niederschläge werden nach Angaben von Meteorologen noch bis Anfang kommenden Jahres andauern.
dpa/pma/km - Bild: epa