Regierungschef Hun Sen zündete nahe der Brücke, auf der die Menschen zu Tode getrampelt wurden, Kerzen an. Die Regierung gab die offizielle Totenzahl mit 347 an. 395 Menschen seien verletzt worden.
Die offizielle Zahl schließe nicht die Opfer ein, die möglicherweise in Privatkliniken gestorben oder von ihren Familienangehörigen vom Unglücksort weggebracht worden seien.
Das Unglück ereignete sich am Montag am Ende des Wasserfestivals. Tausende Menschen drängten von einer Insel über eine schmale Brücke zurück in die Stadt.
Kambodschas Regierung hat am Mittwoch die Staatengemeinschaft um Geld und Materialhilfe für die Opfer der Massenpanik gebeten. Die Tragödie gilt als die schlimmste in dem südostasiatischen Land seit dem Sturz des Rote-Khmer-Regimes 1979. Sowohl die Regierung als auch das Privatunternehmen, das die Brücke gebaut hatte, wiesen die Verantwortung für fehlende Maßnahmen zum Schutz der Menschenmassen zurück.
Die meisten Opfer erstickten im Gedränge oder starben an inneren Verletzungen. Als die Panik ausbrach, befanden sich Tausende von Menschen auf der 100 Meter langen Brücke über den Mekong-Fluss. Sie hatten am letzten Tag des Wasserfestes zum Ende des Monsuns die Diamanteninsel besucht und waren am späten Montagabend über die Brücke zurück in die Innenstadt geströmt. Eine Augenzeugin erzählte, mehrere Menschen seien in dem Gedränge ohnmächtig geworden. Daraufhin sei Panik ausgebrochen. Viele Menschen seien verzweifelt von der Brücke ins Wasser gesprungen.
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