Als Favoriten galten die Vertreter der extremen Ränder des Parteienspektrums: Der erst 35-jährige Linkspolitiker Gabriel Boric und der deutschstämmige Rechtsaußen-Kandidat José Antonio Kast hatten Umfragen zufolge die besten Chancen auf den Einzug in die Stichwahl im Dezember. Neben dem Präsidenten werden am Sonntag auch alle Abgeordneten und die Hälfte der Senatoren neu gewählt.
Das einstige Musterland Südamerikas befindet sich im Umbruch: Obwohl Chile eines der wirtschaftsstärksten Länder Südamerikas ist, gibt es große soziale Ungleichheit. Weite Teile der öffentlichen Daseinsvorsorge sind privatisiert, viele Menschen fühlen sich abgehängt. Vor zwei Jahren begannen heftige Proteste gegen das neoliberale Wirtschaftssystem, die seitdem immer wieder aufflammen.
dpa/sh