Gut zehn Monate später wurde Jacob Chansley am Mittwoch in der US-Hauptstadt zu 41 Monaten Haft verurteilt, wie der Sender CNN und andere US-Medien übereinstimmend meldeten. Das Justizministerium hatte wegen Chansleys prominenter Rolle bei der Erstürmung des Kapitols 51 Monate Haft gefordert.
Chansley war wenige Tage nach den dramatischen Ereignissen vom 6. Januar festgenommen worden. Er saß seitdem in Untersuchungshaft. Chansley hatte nach dem Angriff mit der Tat geprahlt. "Die Tatsache, dass ein Haufen unserer Verräter im Amt sich verbarrikadierte, Gasmasken aufsetzte und sich im unterirdischen Bunker zurückzog, halte ich für einen Sieg", sagte er damals dem Sender NBC News.
Vor seiner Festnahme hatte Chansley sich nach offiziellen Angaben selbst bei der Bundespolizei FBI gemeldet und erklärt, dass er aus Arizona angereist sei, weil Trump alle "Patrioten" nach Washington gerufen habe.
Trump hatte seine Anhänger bei einer Kundgebung kurz vor der Erstürmung des Kapitols aufgestachelt. Er wollte damals verhindern, dass der Kongress den Sieg seines Kontrahenten Joe Biden bei der Präsidentenwahl offiziell bestätigt. Trump hat seine Niederlage gegen Biden bis heute nicht anerkannt.
dpa/est
Das politische System der USA ist unverändert funktionsfähig, aber angeschlagen und erkrankt, sonst wäre Trump nie Präsident geworden.
Trump wird wiederkommen, dann sogar mit Unterstützung traditioneller demokratischer Wähler, die sich nicht mehr zu Hause fühlen in der demokratischen Partei. Und das sind vor allem Arbeiter und kleine Leute. Das sollte auch den hiesigen Salon-Sozialisten mit Uni und Hochschuldiplom zu denken geben.
Ich hatte vor einiger Zeit einen Bericht auf der ARD Homepage gelesen von amerikanischen Bergleuten, die seit Generationen demokratisch wählen und sich inzwischen von der eigenen Partei verraten fühlen wegen der Klimapolitik von Präsident Biden.