
Schon im nächsten chinesischen Jahr des Tigers (2022) könnten die letzten Exemplare gestorben sein, sagte der Generaldirektor der Umweltstiftung WWF, James Leape, am Sonntag in der russischen Stadt.
Auch 2010 gilt als Jahr des Tigers. In 13 Staaten leben noch insgesamt rund 3200 Tiger in freier Wildbahn. Bei dem Treffen ranghoher Politiker soll auf Einladung von Russlands Regierungschef Wladimir Putin ein Rettungsprogramm für die bedrohte Großkatze verabschiedet werden.
Die Staaten müssten alles daran setzen, Wilderei und Schmuggel als Hauptprobleme auszumerzen, sagte Leape zum Auftakt des bis Mittwoch dauernden Tigergipfels.
Der Gipfel ist nach WWF-Angaben das erste Treffen, auf dem Regierungschefs über das Schicksal einer einzigen Tierart beraten. Auch US-Außenministerin Hillary Clinton und Chinas Regierungschef Wen Jiabao wollen an der Konferenz teilnehmen.
Tiger sind bei Jägern als Trophäen und zur Herstellung fragwürdiger medizinischer Präparate begehrt. «Es geht auch darum, die Menschen die mit den Tigern in den Regionen zusammenzuleben, für den Artenschutz zu gewinnen. Tiger sind unglaublich charismatisch und werbeträchtig», sagte Leape.
Der Konferenz liegt ein detailliertes Programm zum Schutz der größten Raubkatzen der Erde zur Abstimmung vor. Es hat das Ziel, die Zahl der Tiger weltweit zu verdoppeln. Die Verabschiedung des mindestens 350 Millionen US-Dollar (rund 255 Millionen Euro) teuren Tiger-Rettungsprogramms steht für Dienstag auf der Tagesordnung.
dpa/jd - Bild:epa