Die Briten fangen an zu "hamstern". Tankstellen sitzen auf dem Trockenen. Der Grund: Es gibt zu wenig Lkw-Fahrer. Zwar hätten eine Million Briten einen Lkw-Führerschein, bestätigt Frank Moreels, der Vorsitzende der europäischen Transportarbeitervereinigung, trotzdem fehlten rund 100.000 Lkw-Fahrer in Großbritannien.
Der Beruf sei einfach zu unattraktiv, so Moreels. Das zeige sich auch dadurch, dass das Durchschnittsalter der Lkw-Fahrer bei 50 Jahre liege. Der Brexit habe das Problem nicht ausgelöst, sondern nur noch mal verschärft und noch sichtbarer gemacht. Ein paar Visa für ausländische Fahrer werde das Problem auch nicht lösen, ist sich Moreels sicher.
Dass der Beruf so unattraktiv ist, liegt laut Moreels vor allem daran, dass keine anständigen Löhne bezahlt werden - und das gelte auch für Belgien. Moreels zufolge verdient ein Lkw-Fahrer weniger als eine Putzhilfe. Für Lkw-Fahrer bedeute das, dass sie bis zu 50 Stunden pro Woche arbeiten müssen, um einen anständigen Lohn zu erhalten.
Aber auch die Arbeitsbedingungen sind nicht verlockend. Erst recht nicht für junge Menschen, sagt Moreels. Man müsse seine Ruhepausen oft auf Parkplätzen machen - viele ohne Toilette oder mit defekten Duschen und mit sanitären Anlagen, die nicht unterhalten werden. Und dann noch die Unsicherheit. Das alles verlange nach einer umfassender Reform, so der Vorsitzende der europäischen Transportarbeitervereinigung.
Laut Moreels befindet sich der Beruf in einer Abwärtsspirale. Alles muss immer billiger werden, das Gehalt muss runter, es muss schneller geliefert werden und Lkw-Fahrer werden immer mehr kontrolliert. Und als wäre das alles noch nicht genug, kommt auch noch ein Sozial-Dumping hinzu, weil osteuropäische Arbeitskräfte die Preise drücken - auch in Belgien, weil sie dort ständig im Einsatz sind. Auf jeden Fall sucht man nicht nur in Großbritannien Lkw-Fahrer. Auch in Deutschland fehlen schätzungsweise 45.000 bis 65.000, in Polen sogar 120.000 Fahrer.
Bessere Arbeitsbedingungen könnten das Problem lösen, schlägt Moreels vor. Dazu zähle ein gutes Gehalt. Man müsse die Industrie neu denken, reformieren. Und Studien hätten auch gezeigt, so Moreels, dass die Menschen bereit sind, auch mal einen halben Euro mehr für ein Paket zu bezahlen, wenn es den Fahrern zugute kommt. Sie wollen aber nicht, dass dieses Geld am Ende auch noch bei den großen Konzernen wie zum Beispiel Amazon oder Ikea hängen bleibt. Eine vernünftige Dienstleistung gibt es nicht umsonst. Auch dafür müsse ein guter Preis bezahlt werden.
vrt/mz
Der Jetzt schon vorhandene Fahrermangel war vorhersehbar und politisch gewollt. Durch Aufnahme der Ostblockstaaten, wurden anfangs die Löhne gedrückt durch den Fahrerüberschuss. Hierzulande will diesen Beruf fast niemand ausüben. Es gibt viel zu wenig Nachwuchs. Die Arbeitsbedingungen von 15 Stunden Schichten und oft nur jedes zweite Wochenende zuhause reißt niemanden vorm Hocker bei vielleicht 2300-2500 € Bruttoeinkommen und vielleicht 35€ Spesen am Tag. Da ist den meisten die 40 Stunden Woche und jeden Abend zuhause lieber. Die leeren Regale bei uns werden auch noch kommen wenn es so weiter geht
Vor 25 Jahren habe ich mehr verdient als heute. Wir sind halt die Verlierer der EU. Doch diese gewollte Politik über Jahrzehnte wird sich jetzt rächen.
Es sind nicht nur die bereits genannten Bedingungen, ich werde in den meisten Firmen in meinen Ruhezeiten auch zu deren Lagerarbeiter gemacht .Nach 30 Jahren im Internet.Fernverkehr habe ich so vieles erlebt ! Wie man als Fahrer schikaniert wird und sehr oft wurde mir gesagt,“ ich könnte ja die Ware wieder mitnehmen „ und jetzt kommt eben die Ware garnicht erst an .
Find ich richtig !
Ich fahre seit 35 jahren jetzt habe ich 13,54€ pro stunde. gehe mit 2500 € neto nach hause plus spesen aber auch nur weil mein Boss 60 stunden mir in der woche bezahlt. obwohl ich ja nur 40 arbeiten darf. es sind aber auch die gierigen Spediteure die ihre fahrer nicht richtig bezahlen und die fahrer nicht wissen wie fiel sie für das geld arbeiten müssen. Der stundenlohn mus auf 18- 20€ steigen da die industrie ja auch üble gewinne einfährt.
Das heutige System ist nicht lebensfähig. Wir haben uns alle daran gewöhnt, dass man alles eben mal schnell bei Amazon & co bestellen können mit "gratis" Lieferung. Alles muss billig bis gratis sein.
Neben besseren Arbeitsbedingungen für LKW-Fahrer, europaweiten Regelungen zur fairer Konkurrenz, usw., sollte auch verstärkt auf Güterzüge gesetzt werden für Langstreckentransporte.
Ich bin selber LKW Fahrer 35 Jahre schon. Alles was mit Verkehr zu tun hat ist eine Dienstleistung, und diese Dienstleistung wurde schon vor Jahren ausgelagert, und nicht mit Gewerkschaftverbänden, Beamten u der Regierung aufgenommen, Sinn darin ist, daß die Lkw Fahrer, Logistiker, Dienstleister da sie keine lobby haben um zum Streik aufzurufen
Das was sie Herr Moreels hier Eusern ist Teilweise Richtig.Schuld hatt doch die Führerschein Regelung der EU! Denn davon bin ich auch Betroffen.Ich konnte bis 18 Tonnen nach der neuen Vorschrift nur noch Max.12 T mit Anhänger obwohl ich 25 Jahre Erfahrung habe mußte ich den Job Aufgeben da ich nur noch 12T fahren darf. Zum Andern welcher Junge Mensch kann sich den Führerschein noch Leisten,der mit Arzt/Augenarzt und den Modulen alles zusammen ca.8000-10000 € kostet? Denn das ist das Eigentliche Problem hier in der EU. Das war alles Vorraußzusehen das so etwas Passieren wird!! Da sollten sich mal so einige den Kopf drüber Machen. Denn meinen Job habe ich dadurch Verloren!! DANKE EU
Das Problem sind zudem Ausschreibungen, da wird nicht nach Qualität und Sicherheit geschaut sondern um "Preis".
Es ist traurig, dass es auch Unternehmen gibt, die sich nicht zusammenraufen können (wollen) und Preise sogar unterbieten. Alles zu Lasten der Fahrer*innen!
Egal ob Transport/Logistik oder BUS/Reiseverkehr es ist Ekelhaft, wie hier durch die Politik weggeschaut wird.
Ich gehöre auch zu der Generation 50+ doch ich glaube WIR sollten auch mal komplett streiken. Doch leider gibt es Unternehmen, die dieses in Arbeitsverträgen "geknebelt" aushebeln.
Es arbeiten Menschen hinterm Steuer und keine "Idioten"!
Mindestlohn ist keine Option!
Nur für 15,-€ Mindestens muss es rollen, damit auch Familien hier eine Zukunft haben.
Möchte gar nicht erst Näher auf Inflation, Mietsteigerungen etc. eingehen.
Ich weiß, es gibt auch unter uns Kollegen*innen die für 9,50 (gezwungenermaßen) fahren doch für welchen Preis?!
Habe 42 Jahre LKW im National und Internationalen Vernverkehr gefahren , und bekomme jetzt eine Rente von 1100 € ist das gerecht?
Ich habe so oft durch alte bzw ehemalige fahrer gehört das sie ihre ganze Familie damals versorgen konnten und sogar in denn urlaub mit der ganzen Familie geflogen sind. Mein mann arbeitet zwischen 50-60h und hat ca 2000 € raus davon muss man noch 250€ sprit abziehen. Und ich bin krank das heißt wir haben zu dritt 1750€. Das ist kein faires gehalt, die leute würden sich umgucken wenn einfach mal alle lkw fahrer streiken würden!!!
Ich kann diese Entwicklung zu 100% nachvollziehen . Ich selber bin 4 Jahre international gefahren ,bin jetzt 28 . Ich habe unzählige Angebote bekommen von Firmen bei denen ich fahren könnte, aber die Bedingungen sind Abgrundtief unpraktisch mit Familie Zuhause . Wenn ein ordentliches Gehalt gezahlt werden würde, könnte man durchaus Kompromisse eingehen , aber für 2500€ brutto tue ich mir das nicht mehr an .
Solang sich das nicht ändert , wird der Fahrermangel auch nicht weniger .
Was hier durch Herrn Moreels sehr gut beschrieben wird, ist nur die Spitze des Eisberges in der Logistikwelt und wird auch bei uns zu Engpässen führen.
Leider wissen viele Fahrer nicht, welches Machtpotential wir gemeinsam haben und dies gilt für alle Nationalitäten. Viele Unternehmen würden laut aufschreien, wenn ein EU weiter Streik des Fahrpersonals vor der Türe stände! Unser Handwerk wird erst wieder für junge Menschen interessant, wenn Anerkennung der Leistung, Vernünftige Löhne und Spesen gezahlt werden und sich die Arbeitsbedingungen deutlich und spürbar verbessern.
Ich wünsche trotzdem allen Kollegen weiterhin alles Gute, haltet durch und bleibt gesund.
Das sind die Auswirkungen einer verfehlten EU-Politik. Warum wurde dem Lohndumping Tür und Tor geöffnet? War hat man vor fast 30 Jahren die Konzession abgeschafft?
Die verantwortlichen Politiker wissen genau, was sie da tun, nämlich ihre Lobbyisten befriedigen. Leider hat das Transportgewerbe nur Berufsverbände in Deutschland, die keine Stimme haben.
Mann könnte jamal mit ordentlichen Führerhäusern anfangen......jeder schäferhund hat mehr platz ... und wehe nicht . Und natürlich gutes geld für gute arbeit ( 15 eu die stunde mind ) . Bis dahin.....gute fahrt