Van Rompuy selbst erklärt, mehr als Anti-Krisen-Manager gearbeitet zu haben, als sich mit Langzeitprojekten zu befassen.
Auf einer Tagung der Europäischen Volkspartei erklärte der EU-Präsident, er fühle sich in der Debatte um die Euro-Schuldenkrise missverstanden.
Er habe nicht gesagt, dass die Euro-Krise und die Finanzturbulenzen
in Irland die gesamte EU in Gefahr bringen würden, sondern von der
Krise im Frühjahr gesprochen. Seine Warnung, die gesamte EU sei wegen der Verschuldung einzelner Mitglieder in Gefahr, sei nicht auf die aktuelle Situation bezogen gewesen, sondern allgemein gedacht.
"Jeder, der mir genau zugehört hat, war über die Reaktionen danach überrascht. Eine so radikale Äußerung von einem vorsichtigen Mann wäre wirklich eine Überraschung gewesen", sagte Van Rompuy. Er sei zuversichtlich, dass Europa die Krise überstehen würde.
Im Frühjahr musste die EU Schuldensünder Griechenland mit einem milliardenschweren Hilfspaket vor der Pleite retten und hatte danach gemeinsam mit dem Internationalen Währungsfonds IWF für andere Wackelkandidaten einen Rettungsschirm mit einem Volumen von 750 Milliarden Euro aufgespannt.
Die Äußerung von EU-Ratspräsident Van Rompuy auf einer Veranstaltung in Brüssel hatte am Dienstag im Vorfeld des Euro-Finanzminister-Treffens für Aufregung gesorgt. Dort hatte der Ratspräsident gesagt: "Das vergangene Jahr war ganz klar von der Krise der Euro-Zone geprägt. Es war keine Periode der Visionen, es war eine Periode des Überlebens. Das ist noch nicht vorbei."
vrt/belga/dpa/jp/km - Archivbild epa