UN-Generalsekretär Antonio Guterres gab die vorläufige Summe vor dem Ende des Treffens in Genf bekannt. Guterres bezeichnete die Zusagen als "Quantensprung".
Guterres hatte zuvor schnelle Hilfe angesichts der massiven Lebensmittelkrise in dem Land gefordert. Die Menschen in Afghanistan brauchten einen Rettungsring, sagte Guterres. Die Vereinten Nationen hatten an die Geberländer appelliert, bei der Konferenz mehr als 600 Millionen Dollar zuzusagen. Mit dem Geld sollen Menschen in Afghanistan bis zum Ende des Jahres vor Hunger bewahrt werden. Auch soll ein Zusammenbruch öffentlicher Dienstleistungen verhindert werden.
Die Konferenz war das erste Spendertreffen für das Land, seitdem die Taliban im August die Kontrolle übernommen haben. Diese fordern, Lieferungen von Hilfsgütern nicht einzustellen.
USA wollen von Taliban schriftliche Sicherheiten für Hilfslieferungen
Die Vereinigten Staaten haben von den in Afghanistan herrschenden Taliban schriftliche Verpflichtungen im Zusammenhang mit humanitärer Hilfe gefordert.
Es gehe dabei um die Rechte von Hilfsorganisationen, Frauen und Minderheiten. Das sagte die UN-Botschafterin Washingtons, Linda Thomas-Greenfield, in Genf bei der Geberkonferenz für Afghanistan. Sie kündigte neue US-Hilfsgelder in Höhe von fast 64 Millionen Dollar an.
UN-Mitarbeiter in Afghanistan sind steigender Gewalt ausgesetzt
Mitarbeiter von UN-Organisationen in Afghanistan sind immer öfter Angriffen und Einschüchterungsversuchen ausgesetzt. Das berichtete UN-Menschenrechtschefin Michelle Bachelet am Montag vor der internationalen humanitären Geberkonferenz für das Land.
Laut Berichten aus Afghanistan würden die Taliban gezielt Hausdurchsuchungen durchführen. Sie suchten dabei gezielt nach Menschen, die für die abgezogenen US-Streitkräfte und amerikanische Firmen gearbeitet hatten. UN-Mitarbeiter seien davon ebenfalls betroffen.
UN-Organisationen haben seit dem Machtwechsel in Afghanistan betont, dass sie auch weiterhin den Menschen im Land helfen wollen. Gleichzeitig forderten sie Bewegungsfreiheit und Sicherheit von den Taliban.
dpa/cd