Bei den Opfern handele es sich um afghanische Zivilisten. Augenzeugen und Berichterstatter vor Ort sprechen von anhaltend chaotischen Szenen vor den Toren des Flughafens. Viele Menschen seien wegen der großen Hitze dehydriert und geschwächt.
Seit der Machtübernahme der Taliban versuchen Zehntausende afghanische und auch ausländische Staatsbürger, sich Zutritt zum Flughafen der Hauptstadt zu verschaffen. Sie hoffen auf einen Platz in einem der Evakuierungsflugzeuge.
Nach Angaben der NATO sind seit letztem Sonntag vor dem Flughafen in Kabul und auf dem Gelände des Flughafens mindestens 20 Afghanen ums Leben gekommen.
Der Außenbeauftragte der EU, Borrell, hat die Kontroll- und Sicherheitsmaßnahmen des US-Militärs an dem Flughafen kritisiert. Diese seien aus Sicht der EU zu streng. Der Zugang zu dem Gelände werde so für Personen, die ausgeflogen werden sollten, zusätzlich erschwert.
Die US-Regierung hat Medienberichte über die Gefahr eines Anschlags der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) am Flughafen Kabul oder in der Umgebung bestätigt. Die Bedrohung sei real, akut und anhaltend, sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Biden im Sender CNN.
Man arbeite intensiv mit den Geheimdiensten zusammen, um herauszufinden, woher ein Angriff kommen könnte. Die Taliban und der regional aktive Zweig des IS sind verfeindet und haben in der Vergangenheit gegeneinander gekämpft.
dpa/mh