Die Taliban setzen damit ihren nahezu ungebremsten Vormarsch seit Beginn des Militärabzugs der USA und der Nato-Verbündeten Ende April fort.
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen warnte vor einer humanitären Katastrophe in Afghanistan. Vor allem Frauen und Kinder würden vor den vorrückenden Taliban flüchten. Inzwischen sei die Lebensmittelversorgung von etwa einem Drittel der Bevölkerung nicht mehr sichergestellt, erklärte ein Sprecher des UN-Welternährungsprogramms (WFP). Allein zwei Millionen Kinder seien auf Hilfe angewiesen. Es sei zu befürchten, dass das Schlimmste noch bevorstehe.
Die Verluste an Menschenleben seien enorm, erklärte das UNHCR in Genf. Ohne deutliche Deeskalation werde Afghanistan die höchste Zahl ziviler Opfer innerhalb eines Jahres zu beklagen haben, die je von den Vereinten Nationen verzeichnet worden seien.
In Brüssel ist die Nato zu einer Sondersitzung zusammengekommen. Zentrales Thema dürften Evakuierungsmaßnahmen für Diplomaten und andere westliche Staatsbürger in Afghanistan sein.
dpa/dlf/sh/mh
"Die Ratten verlassen das sinkende Schiff." kann man da nur sarkastisch feststellen.
Ohne Plan begann die Invasion Afghanistans, ohne Plan wurden die westlichen Truppen abgezogen. Chaos ist das Ergebnis. Vielleicht gewollt, um unliebsame Länder wie Iran, Russland, China, Pakistan zu beschäftigen.