Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen lassen sich der Anstieg des Meeresspiegels, die Eisschmelze, mehr Hitzewellen, Dürren und Starkregen deutlich sicherer vorhersagen als bisher.
In dem Bericht steht, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass Episoden mit Starkniederschlägen in den meisten Regionen mit einer weiteren Klimaerwärmung intensiver und häufiger werden. Sehr wahrscheinlich heißt: mit 90- bis 100-prozentiger Sicherheit.
Belegt ist auch, dass der Meeresspiegel weiter ansteigt und das Eis weiter schmilzt. Selbst, wenn es gelingen sollte, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen, dürfte der Meeresspiegel Ende des Jahrhunderts um bis zu 62 Zentimeter höher sein als 1995-2014.
Guterres fordert Politiker zum Handeln auf
Nach dem alarmierenden Bericht des Weltklimarates hat UN-Generalsekretär António Guterres Politiker zum Handeln aufgefordert. Die Beweise seien unwiderlegbar, sagte Guterres in New York. Die Treibhausgase erstickten den Planeten und brächten Milliarden Menschen in Gefahr.
Es gebe keinen Raum mehr für Verzögerungen oder Ausreden. Bei der Weltklimakonferenz im November in Glasgow (COP26) müssten Antworten geliefert werden.
Es liegt in unseren Händen
Der Klimaforscher und Mit-Autor des Weltklimaberichts, Jouri Rogelj sagte in der VRT, die gute Nachricht sei aber, dass die Zukunft in unseren Händen liege. Die Höhe des Ausstoßes von Treibhausgasen in den nächsten zehn und zwanzig Jahren würde darüber entscheiden, ob es möglich sein werde, die Erderwärmung auf einem noch akzeptablen Niveau zu halten.
Keine Zeit mehr zu verlieren
Die föderale Umweltministerin Zakia Khattabi (Ecolo) schrieb in einer ersten Reaktion auf Twitter, man dürfe jetzt wirklich keine Zeit mehr verlieren. Der Bericht des Weltklimarates sei alarmierender als je zuvor. Aber es sei immer noch möglich, den Lauf der Dinge zu beeinflussen. Allerdings müsse dafür der politische Wille da sein - auf nationaler und internationaler Ebene.
Der neue Weltklimabericht sei zu einer Zeit veröffentlicht worden, in der die Welt unter Wetterextremen leide: Von Überschwemmungen in Belgien bis hin zu Waldbränden in Griechenland, in der Türkei und Kalifornien. Das sei aber nur ein Vorgeschmack auf das, was uns erwarte, wenn wir den Ausstoß von Treibhausgasen nicht unter Kontrolle bekommen würden. Die Föderalregierung werde ihren Teil dazu beitragen. Khattabi verwies auch auf die geplante Weltklimakonferenz Anfang November in Glasgow (COP26).
belga/rtbf/vrt/est