
Die 65-jährige Oppositionsführerin zeigte sich am Samstag vor ihrem Haus in der Hafenstadt Rangun, das siebeneinhalb Jahren ihr Gefängnis war. «Wie schön, euch alle zu sehen!» rief sie strahlend und winkte der begeisterten Menge.
Mehrere tausend Menschen hatten in der Nähe ihres Hauses in Rangun seit den frühen Morgenstunden gewartet, berichteten Augenzeugen. Sie trugen Poster und T-Shirts mit dem Bild der Politikerin.
Die Menschen stürmten zu ihrem Haus, nachdem die Militärpolizei die Barrieren weggeräumt hatte, die den Zugang zur University Avenue seit Jahren versperrt hatten.
Frieden und Demokratie für Birma

Auf Suu Kyis Schultern lasten hohe Erwartungen. Sie kämpft seit 21 Jahren friedlich gegen die Militärjunta und für die Demokratie.
Die Dissidentin ist seit einem Studentenaufstand 1988 politisch aktiv und fordert Demokratie für das vom Militär regierte Birma. Dafür hat das Militär sie insgesamt 15 Jahre eingesperrt. Zuletzt war sie von 2002 bis 2003 in Freiheit.
Machthaber werfen ihr vor, sie störe den Frieden im Land. 1991 war Suu Kyi (65) mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden.
EU und USA fordern Freilassung weiterer Gefangener in Birma
Ich rufe auch dazu auf, dass alle anderen Bürger, die wegen ihrer politischen Überzeugung festgehalten werden, ohne Bedingungen freigelassen werden», forderte Barroso.
Auch EU-Parlamentspräsident Jerzy Buzek zeigte sich erleichtert. «Sie hat es gewagt, der Tyrannei zu widerstehen», ließ er mitteilen.
US-Präsident Barack Obama hat nach der Freilassung von Birmas Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gefordert, alle politischen Gefangenen des Landes auf freien Fuß zu setzen.
«Sie ist eine Heldin für mich und eine Quelle der Inspiration für alle, die sich für grundlegende Menschenrechte in Birma und überall auf der Welt einsetzen», erklärte der Präsident am Samstag.
dpa/es/jd - Bild:epa archiv