Gut zwei Jahre nach dem Fast-Zusammenbruch des Weltfinanzsystems sind schärfere Kontrolle der Banken endgültig auf den Weg gebracht. Geldinstitute rund um den Globus müssen in den nächsten Jahren Milliardenbeträge für eine bessere Risikovorsorge aufbringen.
Die Staats- und Regierungschefs der führenden Wirtschaftsmächte (G20) einigten sich auf das sogenannte Basel-III-Abkommen. Das Basel-III-Abkommen soll verhindern helfen, dass bei der nächsten Krise Geldinstitute wieder mit Milliarden aus der Steuerkasse gerettet werden müssen. Es sieht deutlich strengere Eigenkapitalregeln vor.
Reform des Internationalen Währungsfonds
Einen weiteren Meilenstein beschlossen die G20 mit der Reform des Internationalen Währungsfonds (IWF). Nach Jahren des wirtschaftlichen Booms bekommen China, Indien und andere aufstrebenden Volkswirtschaften mehr Einfluss in der wichtigsten internationalen Finanzinstitution und übernehmen damit im Krisenfall auch mehr Verantwortung.
Konkret werden 6,4 Prozent der Anteile überwiegend an Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien umverteilt. Die Anteilsquoten bestimmen das Stimmgewicht einzelner Länder und ihren Kapitalbeitrag.
Der IWF ist eine Art Feuerwehr für Finanzkrisen. Beispielsweise hilft der IWF, Griechenland vor der Staatspleite zu bewahren. Bisher überrepräsentierte Staaten verlieren an Einfluss im IWF. Auch Deutschland, die viertgrößte Wirtschaftsmacht, gibt geringfügig Quotenanteile ab.
Frühwarnsystem
Zum Ende des Gipfels heute zeichnet sich ab, dass die G20 versuchen, ein Frühwarnsystem zu installieren, das starke Unterschiede in den Handelsbilanzen der Länder vermeiden soll.
Zudem diskutierte die G20 auch Maßnahmen für mehr Wachstum und Wechselkursfragen. Die schärferen Vorschriften kommen etwas mehr als zwei Jahre nach dem Zusammenbruch der US-Bank Lehman Brothers. Die Pleite im September 2008 brachte das Weltfinanzsystem fast zum Einstürzen.
dpa/ok/jd - Bild:epa