Nach der Serie von Paketbomben-Funden verschärft die Europäische Union die Luftfrachtkontrollen. Die EU-Innenminister beschlossen in Brüssel, dass eine Arbeitsgruppe bis Dezember konkrete Vorschläge machen soll. Vor allem auf Flughäfen außerhalb der EU müssten Sicherheitslücken geschlossen werden, verlautete nach dem Treffen.
Die Vorsitzende der Arbeitsgruppe, Innenministerin Annemie Turtelboom bestätigte, dass die Arbeitsgruppe Standards für "saubere und unsaubere Flughäfen" festlegen solle.
Es soll Kriterien und Standards für Kontrollen an Flughäfen ebenso wie die Folgen bei Nichteinhaltung dieser Standards gemeinsam vereinbart werden. Man müsse auch festlegen, wann Sendungen einer besonderen Kontrolle unterzogen werden müssten. Zudem müsse Flughäfen mit Sicherheitsproblemen Hilfe angeboten werden.
USA startet konkrete Gegenmaßnahmen
Die USA haben unterdessen bereits schärfere Regeln für Luftfracht und Flugverkehr erlassen, mit denen ab sofort Sicherheitslücken in Luftfracht und Flugverkehr geschlossen werden sollen. Demnach dürfen Pakete, die von den Sicherheitsbehörden einmal als riskant eingestuft wurden, künftig nicht mehr in Passagiermaschinen transportiert werden. Zudem müssen verdächtige Pakete auch dann mehrfach überprüft werden, wenn sie auf reinen Frachtflügen transportiert werden. Nach welchen Maßstäben Pakete als riskant deklariert werden, ließ das Ministerium allerdings offen.
Bei Passagierflügen gilt, dass Fluggäste in den USA keine Druckerpatronen mehr mit an Bord nehmen dürfen, die schwerer als rund 450 Gramm sind. Darüber hinaus darf weiterhin keine Luftfracht aus dem Jemen ins Land geliefert werden. Der Bann wurde auf Sendungen aus Somalia ausgedehnt.
Anlass waren zwei Sprengsätze, die vor knapp zehn Tagen in zwei Paketsendungen aus dem Jemen entdeckt worden waren. Der Sprengstoff war in Druckerpatronen versteckt. Die beiden waren an jüdische Einrichtungen in den USA adressiert und sollten noch während des Fluges explodieren. Sie waren in Dubai und Großbritannien entdeckt worden.
dpa/jp/km - Bild: epa