Die australische Fluggesellschaft Qantas hat das Flugverbot für ihre A-380-Flotte auf unbestimmte Zeit verlängert.
Nach achtstündigen Tests entdeckten Techniker der Gesellschaft an drei Rolls-Royce Trent-900-Triebwerken in zwei verschiedenen Maschinen "Öl, wo kein Öl hätte sein sollen", sagte Qantas-Chef Alan Joyce am Montag.
Die Ölmengen hätten übliche Toleranzmargen überschritten. Die Triebwerke würden ausgetauscht und erst frei gegeben, wenn man restlos überzeugt sei, dass sie sicher seien.
Qantas hofft, die Maschinen innerhalb von drei Tagen wieder in den Dienst stellen zu können. Ursprünglich sollten die A380 schon 48 Stunden nach dem Unglück wieder fliegen.
Einwohner um Hilfe gebeten
Am Wochenende hatte die australische Transportsicherheitsbehörde ATSB ein bei dem Unglück kaputt gegangenes Zahnrad als möglicherweise ausschlaggebendes Puzzlestück bei der Ursachenforschung bezeichnet. Es war kurz nach dem Start aus etwa 2000 Metern Höhe über der indonesischen Insel Batam zu Boden gestürzt.
Ein Teil war sichergestellt worden, aber die Ermittler suchen den Rest und haben die Einwohner von Batam gebeten, jedes noch so kleine Trümmerteil, das zu der Qantas-Maschine gehört haben könnte, bei der Polizei abzugeben.
In der vergangenen Woche musste ein Airbus A 380 in Singapur notlanden, nachdem ein Triebwerk Feuer gefangen hatte. Qantas hatte daraufhin seine sechs A-380-Maschinen am Boden behalten, um sie zu untersuchen.
Fünf Gesellschaften fliegen A380
Der Airbus A380 ist das größte Passagierflugzeug der Welt. Fünf Fluggesellschaften setzen derzeit auf den Riesenflieger. Seine Triebwerke stammen entweder von Rolls-Royce oder von Engine Alliance, einem Verbund der US-Konzerne General Electric und Pratt & Whitney.
- Qantas: 6 Maschinen - Triebwerke Rolls-Royce
- Air France: 4 Maschinen - Triebwerke Engine Alliance
- Lufthansa: 3 Maschinen - Triebwerke Rolls-Royce
- Emirates: 13 Maschinen im Einsatz - Triebwerke von Engine Alliance
- Singapore Airlines: 11 Maschinen - Triebwerke Rolls-Royce
dpa/jp - Bild:epa