Die Polizei bestätigte am Sonntag die Festnahme eines 38-Jährigen. Es bestehe dringender Tatverdacht bei einem Mord und sieben Mordversuchen, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Die Polizei hatte in den letzten Monaten massiv nach dem Attentäter gefahndet, dem seit vergangenem Herbst 15 bewaffnete Überfälle auf Zuwanderer zugeschrieben werden.
Nach Angaben von Oberstaatsanwältin Solveig Wollstad fand die Kripo nach der Festnahme am Samstagabend zwei Schusswaffen in der Wohnung des Mannes. Dieser habe einen schwedischen Hintergrund und verfüge über einen Waffenschein.
Der Mann wurde von Nachbarn in Medien als stiller Einzelgänger geschildert. Nach den offiziellen Polizeiangaben ist er in den letzten fünf Jahren nicht mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Bis Dienstag muss über einen Haftbefehl entschieden werden.
Beim ersten Verhör wies der Festgenommene alle Vorwürfe zurück. "Dieser Fall ist längst nicht gelöst. Aber Malmös Bürger können die jüngsten Fortschritte unserer Fahndung als positiv werten", sagte Kripochef Börje Sjöholm.
Zuwanderer als Hauptziel
In der Nacht des 10. Oktober 2009 starb eine 20-jährige Schwedin nach Schüssen in ihr Auto. Ihr dunkelhäutiger Begleiter wurde schwer verletzt. Danach registrierte die Polizei 14 weitere Überfälle im abendlichen Dunkel mit einem großkalibrigen Gewehr, bei denen kein konkretes Tatmotiv ermittelt werden konnte.
Ziel waren fast immer dunkelhäutige Menschen. Mehrere der Opfer wurden von hinten auf der Straße beschossen. Der Heckenschütze schoss auch in Wohnungen und Geschäfte, durch deren Fenster Zuwanderer zu sehen waren. Das südschwedische Malmö ist die Großstadt mit dem höchsten Zuwanderer-Anteil des skandinavischen Landes.
1991 und 1992 hatte der als «Lasermann» bekanntgewordene Schwede John Asonius in ähnlicher Weise mit seiner Schusswaffe sowie einem Laser-Zielfernrohr Jagd auf Zuwanderer gemacht und dabei einen Mord begangen. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.
dpa/km - Bild: epa