Der Papst wurde auf dem Flughafen des Wallfahrtsorts im Nordwesten des Landes vom spanischen Kronprinzen Felipe und Prinzessin Letizia begrüßt. An der Straße vom Flughafen zur Kathedrale der Stadt warteten Zehntausende von Menschen auf das Oberhaupt der katholische Kirche.
Mit seinem Besuch der Pilgerstätte wolle er sich unter all jene einreihen, die im Laufe der Jahrhunderte nach Santiago de Compostela gekommen seien, sagte Benedikt bei der Begrüßung. Als "Bote und Zeuge des Evangeliums" werde er dann am Sonntag auch nach Barcelona reisen.
Benedikt mahnte, man solle sich nicht nur um materielle Bedürfnisse der Menschen Sorgen machen, "sondern auch um die moralischen und sozialen Werte sowie um die spirituellen und religiösen Anliegen kümmern". Um eine Erneuerung des Glaubens in der verweltlichten Gesellschaft gehe es ihm, hatte er auf dem Flug auf eine Frage zu der gewünschten Neuevangelisierung des Westens gesagt: Begegnung und nicht Kampf mit dem Laizismus seien notwendig.
Sagrada Familia wird Basilika
Der 83-jährige Pontifex wird zu Beginn seines zweitägigen Spanien-Besuchs die zwölf Kilometer lange Strecke im "Papamobil" zurücklegen und auf einem Platz vor der Kathedrale eine Messe feiern. Das Gotteshaus ist Ziel der Pilger auf dem Jakobsweg. Dort soll sich das Grab des Apostels Jakob, des Schutzheiligen Spaniens, befinden.
Am Abend fliegt Benedikt nach Barcelona. Dort ist für Sonntag ein Gottesdienst in der Sagrada Familia geplant. Die monumentale Kirche, an der seit 128 Jahren gebaut wird, soll von Benedikt XVI geweiht und zur Basilika erhoben werden. Dieses Werk des Architekten Antoni Gaudí (1852-1926) gilt als bedeutendster Kirchenneubau unserer Zeit.
dpa/km - Bild: epa