Im Juli war der Ex-Polizist von einer Jury der fahrlässigen Tötung schuldig befunden worden. Vom Vorwurf des Mordes wurde er freigesprochen. Ihm drohten nach einem Bericht der 'Los Angeles Times' bis zu 14 Jahre Haft.
Er sagte aus, er habe einen Elektroschocker statt der Pistole ziehen wollen. Auch der Richter sah den Fall als "versehentliche Schießerei" an. Dagegen hatte die Staatsanwaltschaft von einem vorsätzlichen Verbrechen gesprochen.
Angehörige des Opfers brachen im Gerichtssaal in Tränen aus, als die milde Strafe verkündet wurde.
Der 22-jährige Afroamerikaner Oscar Grant war am Neujahrstag 2009 in Oakland auf dem Rückweg von einer Silvesterfeier in einer U-Bahnstation in eine Rauferei verwickelt worden. Bei anschließenden Festnahmen kam es zu einem Handgemenge. Der unbewaffnete Grant lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden und hatte die Hände auf dem Rücken, als der Polizist den tödlichen Rückenschuss abgab.
Erinnerungen an 1991
Passanten hatten den Vorfall mit Handy-Kameras aufgenommen. Die Videoaufzeichnungen wurden im Internet und in Nachrichtensendungen verbreitet. Die Tötung des unbewaffneten Afroamerikaners hatte in Oakland zu Protesten, Ausschreitungen und dem Ruf nach einer gründlichen Untersuchung von Polizeibrutalität geführt.
Die Aufnahmen weckten bei vielen Betrachtern Erinnerungen an das Video eines Amateurfilmers von der brutalen Festnahme des Afroamerikaners Rodney King im März 1991, der damals von Autobahnpolizisten mit Schlagstöcken misshandelt worden war. Der Freispruch der vier weißen Polizisten führte 1992 in Los Angeles zu schweren Rassenunruhen, bei denen mehr als 50 Menschen ums Leben kamen.
dpa/sh/km - Bild: epa