Tschernomyrdin war 1992 vom damaligen Präsidenten Boris Jelzin ins Amt berufen worden und blieb sechs Jahre Ministerpräsident. Der Politiker hatte einst zu den engsten Vertrauten Jelzins gehört.
Bei der blutigen Geiselnahme mit 150 Toten in einem Krankenhaus im Süden Russlands 1995 hatte er die Krise durch telefonischen Kontakt mit Geiselnehmern persönlich in Angriff genommen.
Als früherer Minister für die Gasindustrie hatte er lange zu den einflussreichsten Politikern seines Landes gezählt. Zudem war er im Staatskonzern Gazprom viele Jahre an führender Stelle tätig gewesen.
Nach seiner Amtszeit war Tschernomyrdin als Vermittler und Berater tätig, unter anderem Ende der 1990er Jahre im Kosovo. 2001 ernannte ihn Präsident Putin zum neuen russischen Botschafter in der Ukraine.
"Wir wollten das Beste, aber es kam wie immer" Viktor Tschernomyrdins Kritik zur Währungsreform 1993 - gilt heute in Russland als geflügeltes Wort
Nach seinem Abschied als Botschafter im vergangenen Jahr hatte er als Medwedews Sonderbeauftragter für die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit anderen Ex-Sowjetrepubliken gearbeitet.
belga/dpa/jp/km - Bild: epa