Es sei das "Verantwortungsloseste und Egoistischste", was Amerika seinen afghanischen Partnern habe antun können. Das sagte ein Mitglied des Verhandlungsteams der afghanischen Regierung bei den Friedensgesprächen in Doha. Die Person wollte nicht namentlich genannt werden.
Der Abzug möge das Ende des Krieges für die USA sein, aber die afghanischen Partner würden den Preis dafür zahlen. Der Abzug der internationalen Truppen war die Hauptforderung der militant-islamistischen Taliban. Nun bleiben der afghanischen Regierung kaum mehr Druckmittel in den Verhandlungen mit den Extremisten.
US-Präsident Joe Biden will sich am Mittwoch zu seinen Plänen für einen Abzug der US-Truppen in Afghanistan äußern. Ein hochrangiger US-Regierungsvertreter sagte, der Abzug sei nicht an Bedingungen geknüpft. Er solle noch vor dem 1. Mai beginnen und bis zum 11. September abgeschlossen sein.
Unter Bidens Vorgänger Donald Trump hatte die US-Regierung mit den Taliban einen Abzug aller internationalen Truppen bis zum 1. Mai vereinbart.
dpa/cd