2 Kommentare

  1. Was war Küng denn schon?
    Er war doch nur ein Theoretiker wie alle anderen Theologen auch.
    Küng hat gezeigt, was jeder Mensch kann: nämlich die Kirche kritisieren – ja und das war auch alles, was er konnte.
    Die römische Kirche kritisierte er als zu zentralistisch, und den Papst auf den Stuhl Petri als zu autoritär. Wenn er sich aber mit dem Dalai Lama abgab, der in seiner Funktion als oberster Würdenträger des tibetischen Buddhismus ein ebenso absoluter Chef seiner Glaubensgemeinschaft ist, damit hatte Küng nie Probleme.
    Und den Kapitalismus, vor allem amerikanischer Prägung, kritisieren, das konnte er.
    Mit sozialistischen Ideen hatte Küng, ebenso wie sein Kirchenkritikerkollege und Befreiungstheologe Leonardo Boff, offenbar nie Probleme. In den 1980-1990er, als ich einige Interviews mit Küng sah, war auch vom Umbruch in Europa die Rede, doch anscheinend interessierte es ihn nicht viel. Sein Augenmerk war eher theoretischer Natur. Seitdem war Küng für mich nur noch ein sinnfreier Theoretiker ohne prakmatischen Hintergrund.