Der hoch geachtete niederländische Schriftsteller Harry Mulisch ist 83-jährig gestorben.
International bekannt wurde er mit dem Roman "Das Attentat". Das Buch, das die Zeit der deutschen Besatzung in den Niederlanden thematisiert, wurde verfilmt und mit einem Oscar ausgezeichnet.
Seine Mutter war Jüdin, sein österreichischer Vater verwaltete während der deutschen Besatzungszeit als Bankdirektor konfisziertes jüdisches Vermögen. Diese Familiengeschichte mit ihrer Verstrickung von Opfer- und Täterrollen prägte Harry Mulischs Leben und Schreiben. Von sich sagte er: "Ich bin der Zweite Weltkrieg".
In den Niederlanden wurde er nach dem Erscheinen seines Romans "Die Entdeckung des Himmels" zur nationalen Berühmtheit.
Er gilt als herausragender Vertreter der niederländischsprachigen Literatur. Er galt oft als Anwärter für den Literaturnobelpreis, eine Ehre, die ihm allerdings nicht zu Teil wurde.
dpa/jp - Bild: epa