Um 14:46 Uhr Ortszeit legten die Menschen am Donnerstag bei einer staatlichen Gedenkzeremonie in Tokio sowie an anderen Orten eine Schweigeminute ein.
Zu dem Zeitpunkt hatte am 11. März 2011 das Beben die Region Tohoku im Nordosten erschüttert. Eine gigantische Flutwelle bäumte sich damals an der Pazifikküste auf und walzte alles nieder: Ganze Städte, Dörfer und riesige Anbauflächen versanken in den Wasser- und Schlammmassen. Rund 20.000 Menschen riss die Flut in den Tod. In Fukushima kam es im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi zu einem Super-Gau.
Der Wiederaufbau der Region trete jetzt in die letzte Phase, erklärte Japans Ministerpräsident Yoshihide Suga während einer Gedenkfeier im Nationaltheater von Tokio, die wegen der Corona-Pandemie kleiner ausfiel. Der Staat werde die Unterstützung für die Katastrophenregion fortsetzen und bemühe sich um schnelle Rückkehr der Bewohner in dem vom Super-Gau betroffenen Gebieten, sagte Suga. Von den 470.000 Menschen, die zwischenzeitlich wegen der Dreifach-Katastrophe fliehen mussten, leben noch immer rund 41.000 Menschen entwurzelt, die meisten davon aus Fukushima. Noch immer sind dort manche Gegenden um die Atomruine herum wegen hoher Strahlung eine Sperrzone.
Kaiser Naruhito sagte bei der Gedenkveranstaltung in Tokio, dass sein Herz angesichts der Opfer schmerze. Er rief jeden Bürger dazu auf, den Überlebenden beizustehen, damit sie möglichst schnell wieder ein friedliches Alltagsleben führen können. Niemand dürfe in dieser schwierigen Situation alleingelassen werden.
dpa/cd/km