Das Beben gestern im Westen des Landes hatte eine Stärke von 7,7 (7,5 nach US-Angaben) und löste eine große Flutwelle aus. Der Tsunami traf die abgelegene Inselkette 'Mentawai' westlich von Sumatra im indischen Ozean.
Zehn Dörfer auf den Inseln wurden teilweise zerstört. Über hundert Menschen sollen ums Leben gekommen sein. Ob unter den Opfern Ausländer sind, ist zunächst unbekannt.
Nach Regierungsangaben sind Helfer mit Zelten und Nahrungsmitteln zu den Inseln unterwegs. Die Schiffsreise dauert von Sumatra aus zehn Stunden.
Folgen des Bebens erst unterschätzt
Das Ausmaß wurde erst 18 Stunden nach dem Beben deutlich. Auf der Insel Pagai Selatan sollen die Schäden besonders schlimm sein. Dort schwappten nach Angaben eines Lokalpolitikers
die Wellen bis zu 600 Meter tief ins Land. 645 Familien verloren ihre Bleibe, hieß es. Auf Pagai Utara seien 80 Prozent der Häuser in der Ortschaft Betumonga zerstört worden.
Die Behörden hatten am Montagabend vorübergehend eine Tsunamiwarnung verhängt, gingen dann aber davon aus, dass das Beben unter dem Meeresboden keine Flutwellen auslöste. "Es war schwierig an Informationen zu kommen, weil die Kommunikation nicht funktionierte", sagte der Sprecher des Katastrophenschutzes.
Mentawai-Inselgruppe
Die Mentawai-Inselgruppe besteht aus 70 kleinen Inseln und liegt rund 150 Kilometer westlich von Sumatra. Dort leben etwa 68.000 Menschen. Touristen vor allem aus Australien haben die Inseln in jüngster Zeit als Surfer-Paradies entdeckt.
Das Epizentrum des Bebens lag rund 280 Kilometer südlich der Provinzhauptstadt Padang auf Sumatra. Dort hatte ein Beben im vergangenen Jahr rund 1100 Menschenleben gefordert. Dieses Mal blieb die Großstadt verschont. Weiter nördlich vor Sumatra lag das Epizentrum der verheerenden Erdstöße, die den Tsunami Weihnachten 2004 auslösten. Allein auf Sumatra kamen damals 170 000 Menschen um, rund um den Indischen Ozean weitere 60 000.
dpa/belga/ok/km - Bild: epa