In Frankreichs Rentenstreit zeichnet sich eine langsame Entspannung an der Streikfront ab. Nur noch sieben Raffiniereien würden bestreikt, teilte das Innenministerium am Mittag mit. Der Verband der Ölindustrie UFIP geht davon aus, dass die Probleme aber noch ein paar Tage anhalten werden.
Nach 14-tägigem Ausstand begann auch die Müllabfuhr in der Stadt Marseille, die Müllberge in den Straßen wieder abzufahren. Weniger Beeinträchtigungen gab es zudem im Zugverkehr, nachdem mehrere Gewerkschaften am Vorabend für die Wiederaufnahme der Arbeit gestimmt hatten.
Die französische Regierung geht unterdessen davon aus, dass die Streiks das Wirtschaftswachstum nicht bremsen werden. Das französische Wirtschaftsministerium hält an seiner Prognose fest, dass das Bruttoinlandsprodukt 1,5 Prozent steigen wird.
Heute Senat - morgen Nationalversammlung
Der umstrittene, endgültige Gesetzentwurf für die Rentenreform soll am Nachmittag vom Senat und am Mittwoch von der Nationalversammlung verabschiedet werden. Am 15. November sollte das neue Rentengesetz im Amtsblatt veröffentlicht werden. Die oppositionellen Sozialisten kündigten erwartungsgemäß Einspruch vor dem Verfassungsrat an.
Die volle Rente soll es in Frankreich künftig frühestens mit 62 Jahren statt wie bisher mit 60 Jahren geben. Wer nicht lange genug Beiträge gezahlt hat, wird erst mit 67 statt wie bisher mit 65 in den Ruhestand gehen können.
belga/reuters/dpa/ok/km - Archivbild epa